Streit um Schadenersatz
VW-Manager verklagen Konzern auf Millionensumme
20.12.2024 – 10:10 UhrLesedauer: 1 Min.
Zwei Manager werfen Volkswagen Benachteiligung vor, nachdem sie Missstände im Unternehmen gemeldet hatten. Im Fokus stehen Schadstoffe in Fahrzeugen und Lücken in der Materialdokumentation.
Zwei Führungskräfte von Volkswagen fordern vor Gericht Schadenersatz in Millionenhöhe vom Konzern. Wie das Arbeitsgericht Braunschweig bestätigte, geht es um eine Summe von insgesamt etwa 7,5 Millionen Euro. Die Kläger sehen sich nach eigenen Angaben benachteiligt und unter Druck gesetzt, nachdem sie intern über vermeintliche Missstände berichtet hatten.
Nach einem Bericht der „Braunschweiger Zeitung“ betreffen die Vorwürfe gesundheitsschädliche Schadstoffe in den Innenräumen von VW-Fahrzeugen. Zudem sollen Lücken in der Dokumentation der verwendeten Materialien aufgedeckt worden sein. In vielen Fällen könne Volkswagen nicht nachweisen, welche Stoffe in den Fahrzeugen verbaut seien, hieß es weiter.
Volkswagen wies die Vorwürfe zurück. „Die Kläger wurden nicht benachteiligt“, erklärte ein Konzernsprecher. Der Autobauer kündigte an, sich gegen die Klagen und die Behauptungen der Manager zu verteidigen.
Die beiden Führungskräfte berufen sich in ihrem Fall auf das Hinweisgeberschutzgesetz sowie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Sie gaben an, die mutmaßlichen Verstöße bei verschiedenen Behörden gemeldet zu haben, darunter der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), dem Landeskriminalamt (LKA) und dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA).
Die Güteverhandlungen am Donnerstag vor dem Arbeitsgericht Braunschweig blieben ergebnislos. Laut Gericht wurde als nächster Schritt ein möglicher Kammertermin für Juni 2025 ins Auge gefasst.