Anti-Spam-System
Vodafone warnt vor Abzocke-Anrufen
Aktualisiert am 15.11.2025 – 13:07 UhrLesedauer: 3 Min.
Es klingelt, die ausländische Nummer auf dem Handy ist unbekannt – gehen Sie dann dran? Wenn ja, könnte jemand Unseriöses am anderen Ende der Leitung sein. Ein Mobilfunkanbieter mahnt zur Vorsicht.
„Vorsicht: Betrug möglich!“ Diese Warnung hat seit Ende April auf Millionen Smartphones in Deutschland aufgeleuchtet. Dahinter steckt ein Schutzmechanismus des Mobilfunkanbieters Vodafone. Zwischen April und Mitte November dieses Jahres verzeichnete das Unternehmen insgesamt rund 41 Millionen solcher Warnmeldungen bei eingehenden Anrufen. Ziel der Maßnahme: Nutzerinnen und Nutzer sollen bei verdächtigen Nummern gewarnt werden und im besten Fall gar nicht erst ans Telefon gehen.
Im Schnitt seien es 210.000 Warnmeldungen pro Tag gewesen, so Vodafone. Und die Zahl steige. Besonders häufig seien ausländische Nummern betroffen, aber auch Anrufe mit deutscher Vorwahl könnten demnach eine Betrugsabsicht verfolgen. Die meisten Angerufenen reagierten bereits vorsichtig: Nur rund zwölf Prozent nahmen solche Anrufe überhaupt an.
Zum Vergleich: Bei anonymen Anrufen – also solchen, bei denen keine Nummer angezeigt wird – liegt die Annahmequote laut Vodafone bei etwa 60 Prozent. Das zeigt, dass der Warnhinweis auf dem Display eine Wirkung erzielt und viele Menschen sensibilisiert sind.
Die Technik hinter den Warnmeldungen basiert auf einer Datenbank, in der Vodafone verdächtige Rufnummern speichert. Diese Nummern werden dem Unternehmen unter anderem von Betroffenen gemeldet. Doch einen vollständigen Schutz kann das System nicht garantieren. Da Betrüger ihre Rufnummern häufig ändern, kann es vorkommen, dass ein Anruf nicht sofort als verdächtig eingestuft wird – und der Warnhinweis in solchen Fällen ausbleibt.
Nicht nur aufdringliche Werbeanrufe sind in der Datenbank erfasst. Auch Nummern, hinter denen sich gezielt kriminelle Absichten verbergen, werden gespeichert. Ziel solcher Anrufe ist es oft, persönliche Daten wie Geburtsdatum oder Kontonummern zu erfragen – oder die Angerufenen gar zu einer Geldübergabe zu bewegen.
Laut Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot sei die Technologie zwar ein wirksamer Schutz, reiche jedoch nicht aus: „Wir sollten im Alltag genau hinschauen, mit wem wir es am anderen Ende der Leitung zu tun haben.“ Besonders in der Vorweihnachtszeit sei erhöhte Wachsamkeit erforderlich, so de Groot. Denn gerade in dieser Phase gebe es erfahrungsgemäß mehr Betrugsversuche per Telefon. Der Appell: Keine persönlichen Informationen preisgeben und verdächtige Anrufe oder Nachrichten konsequent ignorieren.
Von der Warnfunktion profitieren nicht nur Vodafone-Kunden. Auch Nutzer von Anbietern wie 1&1, die über das Vodafone-Netz telefonieren, werden automatisch geschützt, so der Konzern. Möglich macht das ein sogenannter National-Roaming-Vertrag, über den Kunden auf das Mobilfunknetz von Vodafone zugreifen.











