Corona-Untersuchungsausschuss

Virologe kritisiert bestimmte Coronamaßnahmen

14.04.2025 – 12:38 UhrLesedauer: 1 Min.

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Corona-Impfung (Symbolbild): Für sie hat Detlev Krüger vor allem Lob übrig. (Quelle: Uwe Umstätter via www.imago-images.de)

Die Corona-Entscheidungen der Bundesregierung stehen noch immer in der Kritik. Jetzt meldet sich der ehemalige Leiter des Virologie-Bereichs der Charité.

Der Virologe Detlev Krüger hat den Sinn angeordneter Coronaschutzmaßnahmen in der späteren Phase der Pandemie angezweifelt. Man habe schon im Laufe des Jahres 2020 gewusst, dass Kinder keine Risikogruppe sind, sagte er im Corona-Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtages. Auch als sich das Virus bereits verselbstständigt hatte, seien die Gesundheitsbehörden bei der Kontaktverfolgung dem Virus „sinnfrei“ hinterhergelaufen und hätten so Kapazitäten für andere Dinge vergeudet. Eine solche Maßnahme mache nur in der Anfangsphase Sinn.

Krüger, der mehr als 20 Jahre lang das Institut für Virologie an der Berliner Charité geleitet hatte, war zum Zeitpunkt der Corona-Pandemie bereits im Ruhestand. Laut Krüger war es falsch, ungeimpfte Menschen als „Pandemietreiber“ zu bezeichnen. „Eine Epidemie lässt sich nur eindämmen, indem der Großteil der Bevölkerung immun wird.“ Die schnell bereitgestellte Impfung sei eine großartige Sache gewesen, man hätte sich aber nicht als Allheilmittel ohne Nebenwirkungen darstellen dürfen. Das habe sie bei einem Teil der Bevölkerung in Verruf gebracht.

Der Untersuchungsausschuss war auf Betreiben der AfD-Fraktion eingesetzt worden. Er soll die Arbeit der sächsischen Regierung im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Zeitraum von 2019 bis 2024 kritisch prüfen. AfD-Fraktionschef Jörg Urban hatte der Regierung bereits im Vorfeld „schwerwiegende Grundrechtsverletzungen“ unterstellt. Seit Beginn der Pandemie kamen in Sachsen rund 17.750 Menschen durch Covid-19 ums Leben.

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