Der Wärmepumpenhersteller Viessmann schickt seine Angestellten ab 1. Juli in Kurzarbeit. Ist das Heizungsgesetz Grund für die Sparmaßnahme?

Nach Vaillant und Stiebel Eltron muss nun auch der Wärmepumpenhersteller Viessmann seine Angestellten in Kurzarbeit schicken. Betroffen sind nach Angabe des Unternehmens rund 4.000 Beschäftigte am Standort Allendorf/Eder in Hessen. Sie arbeiten in der Fertigung von Heizgeräten und Wärmepumpen.

Vorerst ist die Sparmaßnahme auf Juli und August begrenzt. „Weitere Entscheidungen über die Inanspruchnahme von Kurzarbeit werden in Abhängigkeit von der Marktsituation getroffen. Die abgeschlossene Betriebsvereinbarung bietet Planungssicherheit für einen Zeitraum von einem Jahr“, sagte Vanessa Ante, Leiterin der Kommunikation bei Viessmann, der „Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (HNA).

Grund dafür sei der „Gegenwind“ in Europa. Dennoch sei Viessmann „überzeugt, dass der langfristige Trend zur Elektrifizierung und Nachhaltigkeit eine noch nie dagewesene Chance bietet und dass wir für dieses Wachstum bestens aufgestellt sind.“

Die Konkurrenten Vaillant und Stiebel Eltron gingen diesen Schritt bereits im Mai. Auch sie meldeten Kurzarbeit an. Nach den Debatten über das Heizungsgesetz der Bundesregierung sind Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert.

Viele kauften darum Ende 2023 noch eine Gas- oder Ölheizung statt auf die nachhaltigere Technologie zu setzen. Die Nachfrage nach Wärmepumpen brach drastisch ein. Im ersten Quartal 2024 kauften Verbraucherinnen und Verbraucher laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDHI) nur halb so viele Wärmepumpen wie im Vorjahresquartal. Der Absatz von Wärmeerzeugern sank insgesamt von 81.500 auf 65.500.

Viessmann Climate Solutions in Allendorf gehört seit Januar zum amerikanischen Konzern Carrier. Das börsennotierte US-Unternehmen gehört zu den größten Herstellern von Kälteanlagen, Kühl- und Klimatechnik weltweit.

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