Elfmeter-Ärger im DFB-Pokal
„Soll er sich den Arm abschneiden, oder was?“
Aktualisiert am 26.02.2025 – 23:59 UhrLesedauer: 2 Min.
Das Ausscheiden aus dem DFB-Pokal war für den VfL Wolfsburg bitter. Über die entscheidende Szene wurde sich im Nachgang heftig echauffiert.
Der VfL Wolfsburg wollte am Mittwochabend ins Halbfinale des DFB-Pokals einziehen. Doch aus dem Vorhaben wurde nichts. Die Niedersachsen verloren bei RB Leipzig mit 0:1 und schieden aus dem Wettbewerb aus. Doch das Zustandekommen des Treffers von Benjamin Šeško sorgte für Ärger im VfL-Lager.
Was war passiert? Der Torschütze hatte die Führung für Leipzig per Handelfmeter erzielt. Dem Treffer ging eine durchaus strittige Entscheidung von Schiedsrichter Tobias Reichel voraus. Denn Šeško hatte VfL-Verteidiger Kilian Fischer den Ball zuvor aus äußerst kurzer Distanz an den Arm geschossen. Der Videoassistent korrigierte Reichel in der Folge nicht.
Dementsprechend bedient war Wolfsburg Torhüter Marius Müller nach der Partie. „Ein Ausscheiden ist immer scheiße, aber mit so einer Entscheidung ist halt schwierig“, sagte der 31-Jährige am Sky-Mikrofon. Auf die Frage, ob der Pfiff zumindest halbwegs nachzuvollziehen sein, antwortete Müller: „Nein, nein, nein. Also auf gar keinen Fall.“
Kurz darauf wurde der Keeper noch deutlicher. „Ich glaube, wenn du es auf dem Platz in der realen Geschwindigkeit siehst und dann auch im Fernsehen siehst, dann ist es niemals, niemals wirklich ein Handelfmeter“, sagte Müller. „Ich meine, was soll Kili machen: Soll er sich den Arm abscheiden, oder was?“ Dass es in solchen Fällen keine klare Linie gebe, sei aber bereits seit Jahren „das große Problem.“
Auch Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz zeigte sich enttäuscht darüber, wie das Aus zustande gekommen war. „Es ist richtig bitter, dass so eine Entscheidung dieses wichtige Spiel entscheidet“, erklärte er. „Ich glaube, das hatte das Spiel nicht verdient. Es hatte sich aber ein wenig abgezeichnet, denn der Schiedsrichter hat kein richtiges Gefühl für das Spiel bekommen.“
VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl betonte, es sei „nicht nachzuvollziehen“, warum der Videoassistent Reichel nicht an den Bildschirm geschickt habe. „Er hat’s nicht gemacht. Warum, verstehe ich nicht“, sagte der Coach.