Kuriose Verwechslung

Polizei kontrolliert vermeintlichen Ex-RAF-Terroristen bei Demo


15.12.2024 – 11:04 UhrLesedauer: 1 Min.

Burkhard Garweg heute und damals: Der 56-Jährige hat offenbar in Berlin gelebt. (Quelle: IMAGO / Hanno Bode)

Beamten der Berliner Polizei ist bei einer Demonstration offenbar ein kurioser Fehler unterlaufen: Sie glaubten, in der Menge einen flüchtigen Ex-RAF-Terroristen gesehen zu haben.

Tausende Menschen haben sich am Samstag gegen eine Neonazi-Demo in Berlin gestellt. Die Polizei war im Großeinsatz, um die Gruppen zu trennen. In der Menge kam es offenbar zu einer kuriosen Verwechslung.

Laut eines Berichts der „BZ“ hätten Beamte geglaubt, Burkhard Garweg gesehen zu haben. Der flüchtige Ex-RAF-Terrorist soll unbemerkt in Berlin gelebt haben. Einsatzkräfte hätten eine Person kontrolliert, „die einem zur Fahndung ausgeschriebenen Mann sehr ähnlich“ sehe, sagte eine Sprecherin der Polizei der Zeitung. Bei dem vermeintlichen Ex-Terroristen soll es sich jedoch um einen Tontechniker des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) gehandelt haben. Erst kürzlich wollen Zeugen den 56-jährigen Burkhard Garweg in Hamburg gesehen haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

Seit Jahren wird gegen Garweg, Daniela Klette (66) und Ernst-Volker Staub (70) wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes ermittelt. Sie sollen zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Allerdings hatten die Taten keinen terroristischen Hintergrund.

Die drei gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. Die RAF, die mehr als 30 Menschen tötete, erklärte sich 1998 für aufgelöst. Klette wurde im Februar in Berlin festgenommen, inzwischen wurde Anklage gegen die 66-Jährige erhoben.

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