Wird die Haarpracht immer dünner, sind Frauen besorgt. Die Ursachen können vielfältig sein. Unter Umständen trägt das falsche Shampoo zum Haarverlust bei.

Shampoos sollen die Haare reinigen und im besten Fall die Haarstruktur schützen und die Kopfhaut pflegen. Doch nicht alle Shampoos tun den Haaren gut. Manche können Haarbruch fördern und Entzündungen der Kopfhaut begünstigen. Bei welchen Inhaltsstoffen man vorsichtig sein sollte.

Shampoos gibt es in allen möglichen Varianten: gegen fettige, trockene, glanzlose, strohige und brüchige Haare. Sogar an die Kopfhaut wird gedacht: Gegen Juckreiz, Spannungsgefühle und Schuppen findet sich eine breite Auswahl verschiedener Hersteller. Tägliches Haarewaschen als Wellnessprogramm? Nicht immer. Manche Inhaltsstoffe können nämlich den Haaren und der Kopfhaut zusetzen.

Jeder Mensch verliert täglich Haare. Auch weiß jeder, wie viele Haare ungefähr in der Bürste, im Abfluss der Dusche oder auf dem Kopfkissen zu erwarten sind. Fallen plötzlich mehr Haare als gewöhnlich aus, kann das beunruhigen. Experten sprechen von Haarausfall, wenn mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen. Ein Haarverlust von 50 bis 100 Haaren pro Tag ist normal.

Die Ursachen von Haarausfall sind verschieden. Neben genetischen Faktoren – anlagebedingter Haarausfall ist ein häufiger Auslöser für zunehmenden Haarverlust – können Stress, ein geschwächtes Immunsystem, Eisenmangel, Hormonschwankungen, Erkrankungen oder bestimmte Substanzen (etwa in Shampoos) den Haaren zusetzen.

Viele Shampoos enthalten Silikone. Erkennbar sind sie an der Endung „-one“ und „-ane“, etwa Dimethicone und Polysiloxane. Die Kunststoffe umhüllen das Haar, erhöhen deren Glanz, erleichtern die Kämmbarkeit und verhindern fliegende Haare. Doch Silikone stehen immer wieder in der Kritik. Denn neben ihren Vorteilen bergen sie auch mögliche Risiken für Haare und Kopfhaut. Während manche Experten den Kunststoffen einen gewissen Schutz vor Haarbruch zuschreiben, sehen andere Silikone für das Haar kritisch.

Silikone sollen die Haare umschließen, sodass Feuchtigkeit nicht mehr ins Haar gelangt. Die Haare sollen in der Folge trocken und spröde werden – und schließlich leichter brechen. Der pflegende Effekt der Silikone sei daher oberflächlich. Unter der Kunststoffschicht sei das Haar strapaziert – sagen Silikon-Kritiker. Und nicht nur das: Bestimmte Silikone können sich auf der Kopfhaut ablagern und eine dünne Schicht bilden. Diese kann unter Umständen Juckreiz, Schuppen und Kopfhautreizungen begünstigen.

Bei einer gereizten und entzündeten Kopfhaut ist das Risiko für Haarausfall größer als bei gesunder Kopfhaut. Wer sich mit Silikonen unwohl fühlt, kann Produkte wählen, die frei von dem Kunststoff sind. Die Verbraucherzentrale NRW e. V. empfiehlt die ToxFox App vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), um zu prüfen, ob Kosmetik Mikroplastik oder Kunststoffe enthält.

Auch aggressive Tenside können Haare und Kopfhaut schwächen. Je stärker ein Shampoo schäumt, desto intensiver sind die Tenside und die Reinigungswirkung. Tenside helfen, Fett und Schuppen von der Kopfhaut zu lösen und die Haare zu reinigen. Sind sie zu aggressiv, können sie Haare und Kopfhaut austrocknen.

Besonders Menschen mit einer empfindlichen, trockenen Kopfhaut reagieren häufig mit Reizungen, Juckreiz und trockenen Schuppen auf Tenside wie Sodium Laureth Sulfate (SLES) und Sodium Lauryl Sulfate (SLS). Sind die Haare trocken, steigt das Risiko für Haarbruch und Frizz. Die Haare verlieren an Glanz und Elastizität. Beim Bürsten brechen sie leichter ab.

Wer merkt, dass seine Haare oder die Kopfhaut mit Trockenheit auf das Shampoo reagieren, kann es mit einem milderen Shampoo versuchen. Bioprodukte beispielsweise arbeiten mit hautfreundlichen und milden Tensiden, etwa aus Zucker. Diese schäumen entsprechend etwas weniger, doch die Reinigungswirkung ist ebenfalls gut.

Angaben des Verbrauchermagazins Ökto-Test zufolge sind Namen wie Coco-Glucoside, Decyl Glucoside, Lauryl Glucoside oder Sodium Cocoyl Glutamate „eine gute Wahl im Shampoo oder Duschgel“. Viele Naturkosmetik-Shampoos enthalten zudem haarpflegende natürliche Öle, welche die Haarstruktur glätten und einem Austrocknen vorbeugen sollen.

Parabene wie Propyl-, Methyl- oder Butylparaben sind Konservierungsstoffe, welche das Shampoo haltbarer machen und beispielsweise vor Schimmelpilzen schützen. Allerdings steht der Inhaltsstoff in der Kritik. Parabene ahmen dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zufolge im menschlichen Körper die Wirkung von Hormonen wie Östrogen nach. Damit hätten sie das Potenzial, das Hormonsystem zu stören. Das könne die Fortpflanzung gefährden, zu einem verfrühten Einsetzen der Pubertät führen und das Risiko erhöhen, an Brustkrebs zu erkranken.

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