Mehr Unfälle in Essen

Zahl der Verletzten steigt trotz rückläufiger Personenschäden

Aktualisiert am 17.03.2025 – 16:03 UhrLesedauer: 2 Min.

Markierungen der Polizei an einem Verkehrsunfallort in Essen (Archivbild): Die Zahl der Unfälle in der Ruhrgebietsstadt ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen. (Quelle: imago stock&people)

Die Polizei Essen hat ihren Jahresbericht zur Verkehrsunfallentwicklung für das Jahr 2024 veröffentlicht. Darin lässt sich ein besorgniserregender Trend ablesen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Essen ist im Jahr 2024 leicht gestiegen. Das zeigt ein Blick in den jüngst von der Polizei veröffentlichten Jahresbericht zur Verkehrsunfallentwicklung im Jahr 2024. Darin wird deutlich: Trotz eines Rückgangs der Unfälle mit Personenschäden wurden insgesamt mehr Menschen verletzt. Besonders auffällig sind zudem die hohen Zahlen bei Senioren sowie die Verdopplung der Verkehrstoten.

Laut der Polizei Essen gab es 2024 insgesamt 26.937 polizeilich erfasste Verkehrsunfälle in der Stadt. Das entspricht einem Anstieg um 34 Unfälle (+0,13 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Während die Zahl der Unfälle mit Sachschäden leicht um 0,6 Prozent zunahm, sank die Zahl der Unfälle mit Personenschäden um 2,4 Prozent. Dennoch wurden insgesamt mehr Menschen verletzt: Die Zahl der Verunglückten stieg um 2,8 Prozent auf 2.141 Personen.

Die Zahl der Verkehrstoten in Essen hat sich 2024 sogar verdoppelt: Sechs Menschen verloren bei Unfällen ihr Leben, darunter zwei Senioren mit dem Fahrrad oder Pedelec, ein Motorrollerfahrer und ein Pkw-Beifahrer.

Die Zahl der verunglückten Senioren nahm um 8,9 Prozent zu – insgesamt 306 Menschen über 65 Jahre waren in Unfälle verwickelt. Vier von ihnen verstarben. Besonders problematisch ist die Zunahme schwer verletzter Senioren: Hier gab es einen Anstieg um fast 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Erfreulich ist hingegen der Rückgang bei verunglückten Kindern: 199 Kinder waren 2024 in Unfälle verwickelt, 27 weniger als im Vorjahr (-12 Prozent). Besonders die Zahl der schwer verletzten Kinder sank drastisch (-44,4 Prozent). Besonders schön: Kein Kind kam 2024 bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Die Zahl der verunglückten Rad- und Pedelecfahrer sank ebenfalls um 11,5 Prozent auf 345. Dennoch verloren zwei Menschen auf einem Pedelec ihr Leben – einer davon bei einem Alleinunfall ohne Fremdeinwirkung. Der Anteil der mit einem Pedelec verunglückten Radfahrer stieg weiter auf 40,5 Prozent.

Auch die Zahl der verunglückten Fußgänger ging zurück (-8 Prozent). Besonders positiv: Zum ersten Mal seit der Zusammenlegung der Polizei Essen und Mülheim im Jahr 2007 gab es kein Todesopfer unter den Fußgängern.

Ein besorgniserregender Trend zeigt sich bei Fahrerfluchten mit Verletzten. Diese Unfälle nahmen um 10,5 Prozent zu. Die Aufklärungsquote sank hingegen auf 57,2 Prozent.

Die Polizei Essen möchte sich – basierend auf den in der Auswertung präsentierten Zahlen – im kommenden Jahr verstärkt auf die Hauptunfallursachen konzentrieren: überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol- und Drogenkonsum sowie Ablenkung durch Smartphones. Zudem sollen Maßnahmen zur Bekämpfung der sogenannten Raser- und Tuner-Szene verstärkt werden.

Aktie.
Die mobile Version verlassen