In ausverkaufter Lanxess-Arena

BAP in Köln: Verdamp lang – und verdammt schön


14.12.2024 – 06:49 UhrLesedauer: 2 Min.

Wolfgang Niedecken von BAP live bei einem Konzert (Archivbild): Am Freitagabend begeisterte die Band Zehntausende Zuschauer in der Lanxess Arena. (Quelle: Michael Kremer/imago-images-bilder)

Wolfgang Niedecken und BAP begeisterten in der ausverkauften Lanxess-Arena. Der Abend war eine nostalgische Zeitreise durch vier Jahrzehnte Bandgeschichte; ein Konzertereignis über drei Stunden.

„Da seid ihr ja alle, ihr seht gut aus!“, eröffnete Wolfgang Niedecken, Frontmann der Kölner Kultband BAP, das letzte Konzert des Jahres am Freitag in der Lanxess-Arena und winkte ins Publikum.

Man wolle Stücke spielen, die jeder kenne, und neuere Lieder – 30 Songs seien angedacht, so Niedecken, der sich bereits kurz nach Konzertbeginn sichtlich bewegt von den zahlreichen Zuschauern zeigte. „Wir spielen durch, und es gibt auch keine Zugabenkotterie“, erklärte Niedecken in kölschem Plauderton und setzte so die Grundprämisse für einen Abend, der einer kollektiven Verjüngungskur glich.

Der Abend, nicht nur für die Band, sondern vor allem für die zahlreichen textsicheren Zuschauer, war – wie in der Tourneeankündigung beschrieben – eine Zeitreise durch eine lange, bewegte Bandgeschichte. Pausen bezeichnete Niedecken früh am Abend als „Hippiekram“, und so spielte sich BAP am Freitagabend in einen herzerwärmenden Nostalgierausch.

Besonders textsicher zeigten sich die Zuschauer bei den interaktiven Momenten des Abends. Als Niedecken fragte: „Männername mit vier Buchstaben?“, schallte es geschlossen „Jupp!“ zurück. Auf „Frauenname mit vier Buchstaben?“ antworteten die Fans ebenso lautstark mit „Anna!“, und die Band spielte die bekannten Song-Klassiker.

Um 22.15 Uhr folgte dann der Song, auf den viele gewartet hatten: „Verdamp lang her“. Die Begeisterung war so groß, dass selbst auf den Toiletten in der Lanxess-Arena mitgesungen wurde. Doch der Abend war nicht nur ein Festival der Evergreens. Niedecken nahm sich immer wieder Zeit, um Anekdoten aus seiner Musikerlaufbahn zu erzählen. So verriet er etwa, dass er „Fuhl am Strand“ einst in Griechenland geschrieben habe, als er „die Sache mit der Musik hinterfragte“.

Drei Stunden lang führte die Band ihr Publikum durch ein Repertoire, das vier Jahrzehnte umspannt – gegründet wurde die Band 1976 in Köln. Immer wieder zeigte sich Niedecken beeindruckt von der Begeisterung der Zuschauer, die die Texte von „Waschsalon“ bis „Do kanns zaubre“ mühelos mitsangen. Ein Abend, der auch die ungebrochene Bedeutung der Band BAP für die kölsche Musik- und Kulturszene aufzeigte, die bis heute währt.

Mit mehr als 12.000 Fans war die Lanxess-Arena restlos ausverkauft. Ebenso wie am Vorabend. Ein würdiger Abschluss für ein intensives BAP-Jahr. Zum Abschluss des Abends setzte Wolfgang Niedecken noch einmal ein emotionales Highlight: Mit „Helfe kann Dir keiner“ verabschiedete sich die Band von ihren Fans. Der melancholische Klassiker, getragen von Niedeckens eindringlicher Stimme und der einfühlsamen Instrumentalbegleitung, sorgte für einen von vielen Gänsehautmomenten.

Aktie.
Die mobile Version verlassen