Verdacht auf Betrug in Millionenhöhe

Prokurist einer Dresdner Solaranlagen-Firma in U-Haft


Aktualisiert am 20.03.2025 – 09:49 UhrLesedauer: 1 Min.

Mitarbeiter montiert Photovoltaikmodule (Symbolbild): Nach bisherigen Ermittlungen beläuft sich der Schaden auf mindestens vier Millionen Euro. (Quelle: Marijan Murat/dpa/dpa-bilder)

Das LKA Sachsen ermittelt gegen einen 63-jährigen Solar-Unternehmer aus Dresden. Er soll schlüsselfertige Photovoltaikanlagen verkauft, aber nicht geliefert haben.

Ein mutmaßlicher Millionenbetrüger wurde am Mittwoch in Dresden festgenommen. Es handelt sich dabei um den Prokurist eines Dresdner Photovoltaik-Unternehmens, wie die Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur dpa bestätigte.

Der 63-Jährige sitzt wegen Verdachts des Betrugs im besonders schweren Fall in mindestens neun Fällen in Untersuchungshaft. Der Mann habe bundesweit keinen festen Wohnsitz, weshalb Fluchtgefahr bestehe.

Seit 2020 bot das Unternehmen bundesweit schlüsselfertige Photovoltaikanlagen zum Festpreis an. Das Komplettpaket sollte Dachsanierung, Anlagenbau, Trassenbau zur Netzeinspeisung sowie die Anmeldung bei Energieversorgungsunternehmen umfassen. Gemeinsam mit einer 60-jährigen Mitbeschuldigten, die als Geschäftsführerin tätig ist, soll er seither bundesweit Investoren mit falschen Versprechungen getäuscht haben.

Viele Kunden zahlten hohe Summen im Voraus – doch der entscheidende Netzanschluss zur Einspeisung des Solarstroms wurde demnach nie eingerichtet. Nach bisherigen Ermittlungen beläuft sich der Schaden auf mindestens vier Millionen Euro. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.

Kay Anders, Sprecher des Landeskriminalamts Sachsen, bestätigte, dass insbesondere der versprochene Netzanschluss bei allen Bauprojekten fehlte. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung ging die erste Anzeige im Oktober 2024 ein, woraufhin sich schnell der Verdacht auf einen umfangreichen Betrug erhärtete.

Am Mittwoch durchsuchten Ermittler mehrere Objekte in Dresden und Radebeul – darunter eine Wohnung und zwei Gewerberäume. Wie das Landeskriminalamt Sachsen und die Staatsanwaltschaft mitteilten, wurden dabei zahlreiche Beweismittel und Vermögenswerte, darunter mehrere Firmenfahrzeuge, sichergestellt. Die Mitbeschuldigte bleibt auf freiem Fuß, da keine Fluchtgefahr bestehe, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

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