Umfrage belegt Skepsis
Deutsche zweifeln am Verbrenner-Aus ab 2035
15.01.2025 – 10:00 UhrLesedauer: 2 Min.
Verschwinden in zehn Jahren wirklich alle Neuwagen mit Benzin- und Dieselmotor aus dem Handel? Eine Umfrage zeigt, wie die Deutschen zum Mobilitätswandel stehen.
Die Mehrheit der Deutschen ist skeptisch, ob das geplante Verbrenner-Aus bis 2035 realisierbar ist. Laut einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag von mobile.de glauben 76,5 Prozent nicht, dass bereits in zehn Jahren keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb neu zugelassen werden. Nur jeder Fünfte (22,1 Prozent) unterstützt das Verbot von Neuzulassungen für Verbrennungsmotoren ab diesem Datum, wobei insbesondere ältere Menschen ab 55 Jahren (15,5 Prozent) dem Vorhaben kritisch gegenüberstehen. Jüngere Altersgruppen zeigen sich aufgeschlossener: 39,2 Prozent der 25- bis 34-Jährigen bewerten das Vorhaben positiv.
Trotz der allgemeinen Skepsis gibt es klare Forderungen für die Mobilitätswende: Über die Hälfte der Befragten (51,3 Prozent) sieht im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs die wichtigste Maßnahme. Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos (28,7 Prozent) und Verbesserungen im Fernverkehr (28,4 Prozent) gelten für die Befragten als effektiv. Einschränkungen wie Tempolimits oder autofreie Innenstädte finden hingegen weniger Zustimmung.
In der Praxis bleibt die Akzeptanz für Elektro- und Hybridautos gering, heißt es in der Auswertung der Umfrage: Derzeit fahren rund 85 Prozent der Deutschen weiterhin Benziner oder Diesel, und nur 30,4 Prozent ziehen innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Wechsel zu alternativen Antrieben in Betracht. Die Bereitschaft zum Umstieg ist oft gering, auch wenn viele Deutschen auf andere Umweltmaßnahmen wie die Reduktion von Plastikmüll (53,7 Prozent) oder den Wechsel zu Ökostrom (25,6 Prozent) setzen.
Die Umfrage, die zwischen dem 20. und 23. Dezember 2024 durchgeführt wurde, basiert auf den Antworten von 2.194 Personen und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
