Verbraucherschützer erheben Vorwürfe

Streit um Zinswerbung: Klage gegen Berliner Neobroker

12.02.2025 – 05:58 UhrLesedauer: 1 Min.

Die App von Trade Republic im Appstore (Archivbild): Gegen den Berliner Neobroker wurde Klage eingereicht. (Quelle: IMAGO/Claudia Nass)

Ein Berliner Finanz-Startup lockt mit hohen Zinsen fürs Girokonto. Nun landen die Werbeversprechen vor Gericht, denn Verbraucherschützer haben schwere Vorwürfe.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat Klage gegen den Berliner Online-Broker Trade Republic eingereicht. Wie die Verbraucherschützer mitteilten, werfen sie dem Unternehmen „irreführende Werbung“ bei seinen Zinsversprechen vor.

Der in Berlin ansässige Neobroker hatte mit „unbegrenzten“ Zinsen von 3,0 Prozent auf das Girokonto geworben. Nach Ansicht der Verbraucherschützer verschweigt das Unternehmen dabei wichtige Details: Der Zinssatz sei veränderlich, und das Guthaben unterliege nicht vollständig der Einlagensicherung. Ein Teil werde in Geldmarktfonds investiert.

„Trade Republic täuscht mit der Werbung und den Aussagen zur Einlagensicherung eine Sicherheit vor, die so nicht gegeben ist“, kritisiert Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Während Geld bei Partnerbanken bis 100.000 Euro gesetzlich gesichert sei, gelte dies nicht für Anlagen in Geldmarktfonds.

Das Berliner Unternehmen, das rund acht Millionen Kunden und ein verwaltetes Vermögen von über 100 Milliarden Euro vorweisen kann, weist die Vorwürfe zurück. Die Verteilung der Kundeneinlagen auf Partnerbanken und Geldmarktfonds sei transparent und bereits seit Mai 2024 in der App einsehbar.

Die Klage wurde am Freitag beim Landgericht Berlin II eingereicht. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

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