Sonne satt, 32 Grad im Schatten – und plötzlich glaubt der Kollege im Großraumbüro, er sei auf dem Weg zum Baggersee. Kurze Hose, Flip-Flops, Sonnenbrille im Haar. Nur das Eis in der Hand fehlt noch. Willkommen im Büroalltag von heute? Nein, danke.
Natürlich schwitzen wir alle im Sommer, natürlich ist es heiß. Aber wer bei Hitze die langen Hosen abstreift, streift gleich auch die Würde des Arbeitsplatzes mit ab. Denn eine Grundregel gilt nach wie vor: Was ich nicht zu einer Beerdigung oder zum Vorstellungsgespräch tragen würde, hat auch im Büro nichts verloren. Selbst, wenn die Klimaanlage streikt.
Und jetzt mal ehrlich: Warum wirken Männer in kurzen Hosen oft so infantil? Weil ein Erwachsener im Büro mit freiem Knie aussieht wie ein Grundschüler auf Schulausflug, der zu oft sitzen geblieben ist. Fehlt nur noch das Namensschild an der Brust und die Capri-Sonne in der Hand. Selbst das selbstbewussteste „Das ist halt mein Stil“ hilft da nicht – es bleibt der optische Rückfall in die Pubertät. Wie soll so ein Kollege bitte ernst genommen werden?
Kurze Hosen sind abseits von Urlaub das „Ich hab’ aufgegeben“ unter den Beinkleidern. Praktisch? Klar. Aber professionell? Nein. Eher das textile Äquivalent zur Tupperdose: nützlich, aber irgendwie peinlich in Gesellschaft.
Und ja, es gibt Ausnahmen – in Start-ups mit Hängematten oder in der IT-Ecke, wo sich sogar der Server wundert, wenn jemand eine lange Hose trägt. Aber für alle anderen gilt: Der Weg zur Coolness führt nicht übers Knie.
Wer sich wirklich sommerlich kleiden will, greift zu Leinenhosen, hellen Stoffen, leichten Schnitten. Damit bleibt die Professionalität gewahrt – und der Schweiß hält sich in Grenzen.
Kurz gefasst: Die kurze Hose hat im Büro nichts verloren.