„Einfach nur schade“

Wut über Vandalismus am Großglockner


02.12.2025 – 15:20 UhrLesedauer: 2 Min.

Vandalismus in der Stüdlhütte am Großglockner: Auf den Alpenverein kommen nach eigenen Angaben hohe Kosten zu. (Quelle: Deutscher Alpenverein)

Eigentlich soll der Winterraum am Großglockner Alpinisten in Not vor dem Kältetod schützen. Doch die Zustände, die ein Wanderer vorfindet, erschrecken.

Unbekannte haben in der Stüdlhütte am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, gewütet. Fotos in sozialen Medien zeigen eingeschlagene Fenster, herausgerissene Elektronik und volle Müllsäcke, die einfach zurückgelassen wurden. Der Alpenverein zeigt sich fassungslos.

Die Stüdlhütte in rund 2.800 Metern Höhe bietet im Winterraum eine Schlafmöglichkeit für in Not geratene Alpinisten. Eine Sprecherin des Deutschen Alpenvereins sagte t-online: „90 Prozent der Alpinisten behandeln unsere Hütten gut. Die Trauer über solche Bilder ist sehr groß.“ Es sei „einfach nur schade“, dass Menschen so mit dem Inventar umgehen.

Einem Wanderer, der in der Stüdlhütte übernachtete, fielen die Vandalismusschäden auf, er alarmierte den Alpenverein. Wann genau die Schäden entstanden sind, ist unbekannt. Auch auf den oder die Verursacher gibt es keine Hinweise.

Die Stüdlhütte am Großglockner ist im Winter eigentlich geschlossen. Es gibt lediglich einen Schutzraum für akute Notfälle.

Der Alpenverein plant, den Winterraum grundlegend zu sanieren, nachdem vor vier Jahren das Dach schwer beschädigt wurde. Doch Baumaßnahmen in derart großer Höhe kosten viel Geld, wie die Sprecherin t-online bestätigte. „Das wird jetzt noch schwieriger für uns, den finanziellen Aufwand zu stemmen.“ Über Instagram bittet der Verein jetzt um Spenden.

Unter dem Posting sammelten sich innerhalb weniger Stunden hunderte, meist wütende Kommentare: „Echt traurig, was mit unserer Gesellschaft abgeht“, schrieb ein Nutzer. Und ein anderer kommentierte: „Oh man, das ist unfassbar, wie oft das mittlerweile passiert.“

Tatsächlich häuften sich zuletzt Berichte über Vandalismusschäden in den Alpen. Ende Oktober hatten Unbekannte zum wiederholten Male die Schutzhütte am Watzmann-Hocheckgipfel beschädigt. Ein oder mehrere Unbekannte hätten die Hütte „massiv beschädigt“ und die Wand zwischen dem Schutzraum und dem abgesperrten Notlagerraum für die Bergrettung „mit roher Gewalt durchbrochen“, teilte die Bergwacht mit. Der Fortbestand der Hütte sei durch den Vandalismus akut gefährdet, hieß es.

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