US-Sender ABC setzt populäre Talkshow ab

Kimmel ist nach Stephen Colbert der zweite populäre Talkshow-Host, der wegen Kritik an Trump von Bildschirm genommen wird. Der US-Sender CBS hatte im Sommer verkündet, die „Late Show“ von Stephen Colbert aus dem Programm zu nehmen. Vorausgegangen war eine Einigung mit Donald Trump, der den Sender vorgeworfen hatte, ein Interview mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris geschnitten zu haben. Trump hatte damals auf seiner Plattform Truth Social geschrieben: „Der nächste wird der noch weniger talentierte Jimmy Kimmel sein“. Am Sonntag war Stephen Colbert für seine Show mit einem Emmy ausgezeichnet worden.

Jimmy Kimmel hat keinen Hehl aus einer Abneigung für Trump gemacht. Im Sommer teilte er Bilder seiner Familie, wie sie an einer Anti-Trump-Demonstration teilnahmen. Jedes Familienmitglied hielt ein Schild mit Aufschriften wie „Knie dich nicht nieder“, „Make America Good Again“ und „Ich wünschte, wir hätten einen besseren Präsidenten!“ Der Unterhalter hatte bereits mit einem Ende seiner Show gerechnet.

Schon im Jahr 2022 gab Kimmel im Podcast „Naked Lunch“ zu, dass er zuvor erwogen hatte, seine Late-Night-Show aufzugeben, wenn er sich nicht über Trump lustig machen durfte. „Ich verstehe, wenn sie [Witze über Trump verbieten] wollen“, fuhr Kimmel fort. „Ich sagte: ‚Wenn ihr das wollt, nehme ich euch das nicht übel, aber ich werde das nicht tun. Wenn ihr jemand anderen als Moderator haben wollt, ist das für mich in Ordnung. Ich werde das einfach nicht so machen.‘“

In den Vereinigten Staaten tobt ein erbitterter Streit darüber, wie sich über den Tod Kirks geäußert werden darf, dessen teilweise extrem konservativen Ansichten heftig umstritten waren. Trump und seine Regierung haben angekündigt, gegen Kommentatoren vorzugehen, die sich ihrer Meinung nach nicht angemessen zu dem im Bundesstaat Utah erschossenen 31-Jährigen äußern. Kritiker halten es für höchst bedenklich, dass dabei Presse- und Meinungsfreiheit auf der Strecke bleiben.

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