Sorge vor wirtschaftlichem Abschwung
US-Notenbank warnt vor Trumps Zöllen
19.03.2025 – 20:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Handelskonflikte, steigende Preise, wachsende Unsicherheit: Die US-Notenbank hält die Füße vorerst still. Ihr Chef warnt jedoch vor einem wirtschaftlichen Abschwung.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hält ihren Leitzins weiterhin stabil. Wie der Zentralbankrat in Washington mitteilte, bleibt er in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Damit setzt die Fed ihre Linie fort: Bereits bei der Sitzung im Januar hatte sie keine Anpassung vorgenommen. Die Entscheidung fällt vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheiten, insbesondere der von US-Präsident Donald Trump verfolgten Zollpolitik, die die Inflation antreiben könnte.
Wirtschaftsexperten warnen vor den Folgen der von Trump eingeführten Importzölle, die die Kosten für ausländische Waren in den USA steigen lassen. Dadurch könnten auch US-Unternehmen ihre Preise anheben, was die Inflation weiter befeuert. Zuletzt hatte die US-Regierung Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China erhoben. Ein Teil der Abgaben für kanadische und mexikanische Produkte wurde jedoch wieder zurückgenommen.
Jüngste Äußerungen Trumps deuten darauf hin, dass er eine mögliche Rezession nicht mehr ausschließt. Typische Zeichen eines wirtschaftlichen Abschwungs sind steigende Arbeitslosigkeit, sinkender Konsum und Investitionsrückgänge. Auch die Fed zeigt sich pessimistischer als noch vor drei Monaten und hat ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesenkt: Statt der im Dezember prognostizierten 2,1 Prozent erwartet sie für dieses Jahr nur noch ein Wachstum von 1,7 Prozent.
An ihrer Zinsprognose hält die Fed fest: Für das Jahr 2025 rechnen die Entscheider mit einem durchschnittlichen Leitzins von 3,9 Prozent, was auf zwei kleinere Zinsschritte in diesem Jahr hindeutet. Die Notenbank verfolgt das Ziel, die Inflation auf rund zwei Prozent zu begrenzen.
Allerdings könnte die Teuerungsrate höher ausfallen als bislang erwartet: Die Fed rechnet nun mit einer Inflation von durchschnittlich 2,7 Prozent im laufenden Jahr, während die Prognose im Dezember noch bei 2,5 Prozent lag. Auch die Kerninflation, die Lebensmittel- und Energiepreise ausklammert, dürfte mit 2,8 Prozent über den bisherigen Erwartungen liegen.