Ursachen, Hausmittel, Behandlung

Was Durchfall verursacht und was dagegen hilft

CQ, Julia Klinkusch, Astrid Clasen


Aktualisiert am 11.03.2025 – 08:12 UhrLesedauer: 6 Min.

Zwei Toilettentüren: Oft ist Durchfall nach ein paar Tagen überstanden, doch in bestimmten Fällen ist ärztliche Hilfe nötig. (Quelle: tomap49/getty-images-bilder)

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Ob während des Urlaubs oder im Büro: Durchfall kommt immer ungelegen. Welche Hausmittel gegen Durchfall helfen und wann ärztliche Hilfe nötig ist.

Bei drei und mehr Toilettengängen pro Tag und breiigem bis flüssig-wässrigem Stuhlgang handelt es sich um Durchfall (Fachbegriff: Diarrhoe). Je nach Ursache wird er von Bauchkrämpfen und Blähungen begleitet, bei einer Infektion manchmal von Fieber.

Im besten Fall ist Durchfall einfach nur lästig. Ist er hingegen stark ausgeprägt, schwächt er den Körper aufgrund des hohen Wasser- und Elektrolytverlusts innerhalb weniger Stunden. Deshalb ist es bei Durchfall wichtig, diesen Verlust auszugleichen.

Durchfall ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom. Der flüssige Stuhlgang zeigt an, dass irgendwo im Körper etwas nicht stimmt. Das bezieht sich in der Regel auf den Magen-Darm-Trakt.

  • Mehr erfahren: Schaumiger Durchfall – was steckt dahinter?

Die Ursachen von Durchfallerkrankungen sind äußerst vielfältig. Wer regelmäßig Durchfall bekommt, hat möglicherweise eine chronische Darmentzündung oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Durchfall nach dem Essen kann auf zu fettreiche Nahrung oder verdorbene Lebensmittel hindeuten. Akute Durchfälle dauern wenige Tage bis eine Woche und sind meist Folge einer Infektion.

Ein komisches Gefühl in der Magengegend, ein Gluckern im Bauch und sehr starker Stuhldrang – Durchfall kündigt sich an. Zu den typischen Symptomen gehören:

  • flüssiger Stuhl (breiig bis wässrig)
  • Bauchschmerzen
  • in einigen Fällen kolikartige Krämpfe
  • Blähungen
  • Übelkeit
  • manchmal zusätzlich Erbrechen
  • Schleim im Stuhl
  • Blut im Stuhl
  • Schwindel
  • Kreislaufprobleme

Die beiden letztgenannten Symptome treten vor allem dann auf, wenn der Körper durch den Durchfall bereits eine große Menge an Wasser und Elektrolyten verloren hat.

Die häufigste Ursache von Durchfall ist eine Magen-Darm-Infektion, im Volksmund Magen-Darm-Grippe genannt. Als Auslöser kommen verschiedene Erreger infrage, insbesondere Viren und Bakterien. In vielen Fällen haben sich die Betroffenen durch mit Krankheitserregern verunreinigte Lebensmittel angesteckt. Zu den bekanntesten Erregern gehören:

  • Salmonellen
  • Rotaviren
  • pathogene Escherichia coli (E. coli)
  • Campylobacter
  • Yersinien

Noro- und Rotaviren sind äußerst ansteckend. Bereits 10 bis 100 Viren reichen aus, um eine Infektion auszulösen.

Zu den seltenen Erregern, die eher auf Fernreisen zu Durchfallerkrankungen führen, gehören:

  • Shigellen (Auslöser der Bakterienruhr)
  • Vibrio cholerae (Auslöser der Cholera)
  • enterohämorrhagische E. coli (Auslöser von EHEC)
  • verschiedene Parasiten, etwa Giardien, Würmer, Amöben oder Trichinen

Teilweise sind Infektionen mit solchen Erregern meldepflichtig. Dazu zählen Erkrankungen mit Salmonellen, Campylobacter, Yersinien, pathogenen Escherichia coli, EHEC-Erregern sowie Shigellen.

Bei akutem Durchfall ist Hygiene wichtig, um mögliche Krankheitserreger nicht weiterzugeben.

Neben Krankheitserregern kann Durchfall viele weitere Ursachen haben. Das Reizdarmsyndrom tritt unter anderem häufig in Verbindung mit Durchfall auf. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten können hinter breiigem Stuhlgang stecken. Dazu zählen etwa die Laktoseintoleranz und die Glutenunverträglichkeit (Zöliakie).

Eine weitere nicht-infektiöse Ursache für Durchfall sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), zu denen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa zählen. In diesem Fall treten die Durchfälle eher schubweise auf. Zu den seltenen Ursachen für Durchfall gehören Vergiftungen, beispielsweise mit Chemikalien, sowie Tumorerkrankungen.

Durchfall kann zudem als Nebenwirkung von Arzneimitteln auftreten – insbesondere bei Breitband-Antibiotika. Bis zu 25 Prozent aller Menschen, die Antibiotika einnehmen, entwickeln vorübergehend wässrigen Stuhlgang. Die Medikamente greifen nicht nur krank machende Bakterien an, sondern auch die gesunde Darmflora, die somit durcheinandergerät. Nahrungsbestandteile können dann nicht mehr richtig verdaut werden, was Durchfall begünstigt.

Für einige Menschen ist Durchfall gefährlicher als für andere. Sie gehören zu den Risikogruppen. Dazu zählen Babys und Kleinkinder, Schwangere, immungeschwächte Menschen sowie ältere Personen mit Vorerkrankungen. Schwangere und Immungeschwächte sind grundsätzlich anfälliger für Infektionen, sodass sie sich schneller mit Durchfallerregern infizieren. Die Erkrankung verläuft bei ihnen oft schwerer.

Kinder bekommen ohnehin häufiger Durchfall. Bei ihnen kann er schon auftreten, wenn sie eine größere Menge Obst essen. Einige Krankheiten, wie beispielsweise eine Mittelohrentzündung, können bei Kindern, anders als bei Erwachsenen, mit Durchfall einhergehen.

Bei kleinen Kindern und bei älteren Menschen ist die Gefahr einer schnellen Austrocknung (Dehydrierung) groß. Bei zusätzlichem Erbrechen und hohem Fieber steigt dieses Risiko weiter an, da der Körper viel Flüssigkeit verliert.

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