Fünf-Sterne-Resort
Urlauber trinken verdächtigen Cocktail – und landen in Klinik
Aktualisiert am 17.12.2024 – 05:45 UhrLesedauer: 2 Min.
In einem Fünf-Sterne-Hotel zu urlauben, ist für die meisten Menschen ein Traum. Für mehrere Touristen wurde er nun allerdings zu einem wahren Albtraum.
Die Fidschi-Inseln zählen zu den beliebtesten Urlaubsparadiesen im Pazifischen Ozean. Viele Menschen aus der Region zieht es auf den aus 332 Einzelinseln bestehenden Archipel, der rund 2.100 Kilometer nördlich von Neuseeland liegt.
Nun wurden in der Ortschaft Korolevu sieben Ausländer im Alter zwischen 18 und 56 Jahren mit schweren Vergiftungssymptomen in ein örtliches Krankenhaus gebracht. Sie hatten an der Bar eines Fünf-Sterne-Hotels einen beliebten Cocktail getrunken. Kurz nach dem Genuss der Pina Colada erkrankten einige von ihnen ernsthaft, wie lokale Medien unter Berufung auf das Gesundheitsministerium berichten.
Fünf von ihnen sind Touristen, einer aus den USA und die anderen aus Australien, im Alter zwischen 18 und 56 Jahren. Zwei weitere sind Ausländer, die auf den Fidschi-Inseln leben.
Lokale Beamte berichteten am Montag, dass sich die Symptome der Betroffenen nach der Behandlung in der Klinik inzwischen gebessert hätten und einige von ihnen sogar wieder entlassen werden konnten. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Wochen nach dem Tod von sechs Touristen im südostasiatischen Laos, die vermutlich an einer Methanolvergiftung starben.
Die Behörden des Inselstaates bemühten sich um Schadensbegrenzung. So sagte der Tourismuschef der Fidschi-Inseln, Brent Hill, gegenüber dem neuseeländischen Radiosender „RNZ“, dass der aktuelle Fall auf den Fidschi-Inseln in seinem Ausmaß nicht mit den Fällen in Laos vergleichbar sei.
Auch der fidschianische Tourismusminister Viliame Gavok betonte, dass es sich um einen „extrem isolierten Vorfall“ handelte. Das betroffene Resort ließ durch einen Sprecher mitteilen, dass es bei der Zubereitung der Cocktails keine Zutaten ausgetauscht oder verändert wurden und die Qualität der servierten Getränke gleichbleibend hoch sei. Erste toxikologische Untersuchungen seien im Gange, darüber hinaus seien keine weiteren Fälle gemeldet worden, teilte die Gesundheitsbehörde auf Fidschi mit.
Kurz nach dem Genuss des Rum-Cocktails im Warwick Fiji Resort an der Korallenküste der Fidschi-Hauptinsel klagten die Betroffenen über Übelkeit, Erbrechen und zeigten teilweise neurologische Ausfälle. Sie wurden in das Krankenhaus von Sigatoka gebracht und später in eine Klinik in Lautoka verlegt, wie die Zeitung „Fiji Times“ berichtet.
Der in Sydney lebende David Sandoe sagte dem australischen Sender ABC, dass seine Tochter Tanya und seine Enkelin Georgia zu den Betroffenen gehörten. Inzwischen seien seine Angehörigen nach Hause zurückgekehrt und es gehe ihnen den Umständen entsprechend gut. „Es ist sehr schwierig, wenn man nachts um 11 Uhr einen Anruf erhält und die eigene Tochter sagt, dass sie vergiftet wurde und im Krankenhaus liegt“, sagte Sandoe und fügte hinzu, dass Georgia einen Krampfanfall erlitten habe.
„Das ist wirklich ein schreckliches Gefühl von Déjà-vu“, sagte Australiens Bildungsminister Jason Clare der ABC. Bei dem Vorfall in Laos waren zwei 19-jährige Australierinnen an einer vermuteten Methanolvergiftung gestorben. Das australische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel (DFAT) rät Touristen, sich vor den potenziellen Risiken einer Methanolvergiftung durch den Konsum von alkoholischen Getränken auf den Fidschi-Inseln zu hüten. In dem Leitfaden heißt es, Touristen sollten „bei Verdacht auf Alkoholvergiftung dringend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen“.