Unternehmer will 260 Meter hohen Wohnturm bauen

„Lina Peak“

Mega-Wolkenkratzer für Schweizer Alpendorf


12.12.2025 – 03:17 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Matterhorn von Zermatt aus gesehen. Vor dem Dorf plant ein Unternehmer einen Wolkenkratzer. (Archivbild) (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Guenter Graefenhain/imago)

Wohnraum für Mitarbeiter im Tourismus in Zermatt ist knapp. Ein Mega-Projekt kann das Problem lösen, sagt ein Hotelier.

In der Schweiz erregt ein Projekt eines Hoteliers Aufsehen. Der einheimische Unternehmer und Künstler Heinz Julen hat Entwürfe für einen 260 Meter hohen Wolkenkratzer am Rand von Zermatt vorgestellt. Der „Lina Peak“ soll gegen die Wohnungsnot helfen und die soziale Durchmischung fördern. 500 Millionen Schweizer Franken (535.923.000 Euro) soll der Riesen-Turm kosten.

Er als Zermatter sei stolz auf sein Dorf, sagte er der Schweizer Zeitung „20 Minuten“, „auch mit den Auswüchsen, die der Tourismus mit sich bringt, haben wir es doch noch geschafft, unseren Charme und eine Identität beizubehalten.“ Doch es sei zunehmend schwierig, Wohnraum für das Personal zu finden. Das will er mit dem Mega-Projekt lösen. In das 6.000-Seelen-Dorf kommen in der Wintersaison bis zu 40.000 Touristen.

Nach seinen Vorstellungen sollen 500 Wohnungen für Einheimische und Mitarbeiter geschaffen werden. In den ersten 32 Stockwerken soll es „bezahlbare Erstwohnungen mit Spekulationsverbot und fairer Preisgestaltung“ geben. Die Etagen 34 bis 62 sollen dann auf dem freien Markt angeboten werden, um den Bau zu finanzieren. Im Projekt ist festgeschrieben, dass 50 Prozent der Wohnungen auch in Zukunft bezahlbarer Wohnraum bleiben müssen. Eltern können ihre Kinder tagsüber in der Kita abgeben.

Die Fläche soll jeweils zu sieben Prozent auf die politische Gemeinde, die Bürgergemeinde, die Bergbahnen und die lokale Eisenbahngesellschaft verteilt werden. Hotelier Julen will 25 Prozent behalten, die restlichen Anteile sollen an Aktionäre gehen.

Als Standort ist der Dorfeingang von Zermatt vorgesehen, noch vor dem eigentlichen Dorf. Das schütze das Ortsbild, so Julen. In Zermatt stößt das Projekt auf Skepsis. „Es braucht mehr Wohnungen. Dieser Turm würde aber wie ein Fremdkörper in der Landschaft wirken. Ich wäre dafür, dass etwas Kleineres gebaut wird, das aus Holz ist“, sagte der 35-jährige Augustin gegenüber 20 Minuten. Er arbeitet im Tourismus.

Die Gemeinde hält sich derzeit noch zurück. „Gegenwärtig wird festgestellt, wie hoch der Bedarf an Wohnraum effektiv ist und sein wird“, zitiert der Tagesanzeiger die Behörden. Zunächst einmal muss Julen Unterschriften sammeln, 600 Unterstützer braucht er. Erst dann kann es eine Volksabstimmung geben, in der die bisherige landwirtschaftliche Zone in ein Baugebiet umgewandelt wird. Erst dann kann mit einem Genehmigungsverfahren begonnen werden.

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