Urgestein Sonja Zietlow begrüßte die Dschungelstars mit einem neuen Mann an ihrer Seite: Jan Köppen. t-online hat den Moderator unter die Lupe genommen.
Stifte raus, es ist Dschungelprüfung. Aber nicht für die Stars, sondern für Jan Köppen. Der Moderator meisterte seine erste Etappe “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” und bekommt dafür von t-online ein Zeugnis ausgestellt. Drei Kategorien, sechs Noten – und das wie in der Schule: Von 1 wie sehr gut bis 6 wie ungenügend ist alles möglich.
Ist der Dschungelnovize versetzungsgefährdet oder hat er seine Premiere mit Bravour absolviert? t-online lässt die Noten sprechen:
Ausstrahlung und Look
Ist das Daniel Hartwich mit Bart? Anfangs wirkt es so, als hätte RTL alles richtig gemacht. Denn Jan Köppen scheint wie eine Kopie seines Vorgängers daherzukommen. Neben Zietlow strahlt er eine ähnliche Jugendlichkeit aus, mimt den etwas vertrottelten, aber nicht unsympathischen Sidekick. Manche Zuschauer unken gar: Wenn man den Kopf wegließe, würde der Moderationswechsel gar nicht auffallen.
Köppens Look erinnert ebenfalls an Daniel Hartwich. Erst ein etwas dickeres, lilafarbenes Cordhemd – zugeknöpft bis oben hin, ganz wie es Dschungel-Zuschauer aus den vorherigen Staffeln vom männlichen Zietlow-Pendant gewohnt sind. Zwischendurch wird es mit einer kurzärmeligen Hemdvariante in verschiedenen Blautönen etwas bunter. Am Ende trägt Köppen ein schlichtes Blau.
Ausstrahlung und Look: Note 2. Für ein besseres Abschneiden hätte es mehr eigene Akzente gebraucht.
Humor
Tja, mit den humoristischen Einlagen im Dschungelcamp ist es immer so eine Sache. Die Anmoderationen, zumeist aus dem Baumhaus vorgetragen, stammen zu großen Teilen aus den Federn der Autoren. Jens Oliver Haas, Micky Beisenherz und Jörg Uebber schreiben die bissigen Sprüche voller Anspielungen und Querverweise. Köppen gelingt das Vortragen souverän, aber nicht immer zünden die Gags: Das kann an den schlechten Texten liegen oder an Köppens mangelhaftem Timing. Unter dem Strich bleibt die Leistung des Moderators an der Stelle ausbaufähig.
Doch Humor im Dschungelcamp, das heißt vor allem: spontan sein. Hat Köppen bei seiner Premiere die nötige Schlagfertigkeit unter Beweis gestellt? Nicht wirklich. Zwar bekommt er auch nicht viele Gelegenheiten, aber wie er in der Dschungelprüfung gleich dreimal Gigi Birofios Satz “You’re losing, when you’re kotzing” wiederholt, wirkt dann doch etwas uninspiriert.
An anderer Stelle erzählt Zietlow ihrem Co-Moderator, die Dschungelluft werde ihm noch zu schaffen machen. Ein unlustiger Einwurf über das Hotelzimmer folgt, selbst da rieche es irgendwann streng. Die Pointe Zietlows sitzt überhaupt nicht. Köppens Konter hingegen schon – und er wirkt sogar, als wäre er spontan entstanden. “Dann lege ich mir einen Lachs auf die Nase”, entgegnet er seiner Kollegin und das erste Mal punktet Köppen gegenüber Zietlow.
Zusammenspiel mit Sonja Zietlow
Womit wir bei der Teamchemie des Duos wären. Die Rollen sind klar verteilt: das Urgestein und der Novize. Das Drehbuch hat für Zietlow immer wieder kleine Sprüche vorgesehen, mit denen sie ihren 15 Jahre jüngeren TV-Partner zurechtweist. Als Jan Köppen den Stars erklären will, aus welcher Höhe sie gleich mit dem Fallschirm abspringen werden, wird er von Zietlow oberlehrerhaft korrigiert: Es seien 3.300 Meter und nicht die von Köppen genannten “etwa 3.000 Meter”. Das wirkt nicht lustig, sondern kleinkariert.
Irgendwann nutzt sich die Methode ab. Die ständigen Seitenhiebe und Anspielungen in Richtung des Neulings nerven, Köppen gewinnt dadurch nicht an Profil, wirkt eher wie ein Praktikant auf Abruf. Sogar Dr. Bob wird für diese Showeinlagen eingespannt. Er führt an Köppen eine vermeintliche medizinische Untersuchung durch: Dafür greift er ihm mit einem Gummihandschuh ins Hinterteil. Köppen macht dabei eher eine unglückliche Figur.