“Anne Will” wird eingestellt: “Es ist höchste Zeit”

Anne Will hört auf. Ihre ARD-Talkshow läuft zum Jahresende aus. t-online-Leser bewerten diese Neuigkeit sehr unterschiedlich.

Einer der langlebigsten Polittalks des deutschen Fernsehens geht zu Ende, allerdings erst mit Abschluss des Jahres: “Anne Will”. Ab 2024 will die Moderatorin neue Wege gehen, wie am Freitag bekannt wurde.

Von “schade”, das zum Beispiel Christel Stender äußert, bis “kein Verlust”, den beispielsweise Friedhelm Dietrich empfindet: Die Reaktionen der t-online-Leser auf die Einstellung der Sendung sind sehr unterschiedlich.

“Danke Anne”

“Das ‘Anne Will’-Aus ist sehr gut. Sie ist politisch nicht neutral”, findet Monika Schulz.

“Ich bedauere es sehr”, schreibt hingegen Christina Sachs. “Ich hoffe, der Sonntagabend geht politisch weiter. Danke Anne.”

“Es ist höchste Zeit”

Bernhard Endres schreibt: “Es ist höchste Zeit, diese in den letzten zwei Jahren niveaulose Sendung aus dem Programm zu nehmen.” Seiner Ansicht nach war die Moderatorin nicht mehr in der Lage, die bestehenden großen Probleme wie Ukraine-Krieg, Energiekrise, Klimawandel und Corona objektiv zu moderieren.

Im Jahr 2006 moderierte Anne Will noch die “Tagesthemen”. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)

“Die zuletzt eingeladenen Gesprächsteilnehmer vertraten nicht das notwendige neutrale Pro und Kontra zu den einzelnen Themenbereichen. Die vielen fehlerhaften Entscheidungen der Ampelregierung wurden zu wenig beleuchtet. Frau Will schonte insbesondere Bundeskanzler Olaf Scholz und die von ihm ernannten Minister der Fraktionen SPD und Grüne”, beobachtete Bernhard Endres.

“Eine der Sachlichsten und Sympathischsten”

“Sehr schade finde ich das”, schreibt Dustin Reißmann. “Ihre Sendung war eine der sachlichsten und sympathischsten – und dazu streitlustige Gäste. Aber sie will sich ja neuen Projekten widmen, bin gespannt drauf.” Dass Anne Wills Talk der erfolgreichste im deutschen Fernsehen ist, kann der t-online-Leser gut nachvollziehen.

“Zunehmend angepasst und opportunistisch”

Marion Blumberg sieht das anders: “Ich finde Frau Will zunehmend angepasst und opportunistisch. Sie glaubt, auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen. Für mich ist ein wirklich unabhängiger Journalismus einer, der einen wirklichen Diskurs zulässt, nicht nur Totschlagargumente und Floskeln.” Von diesen gibt es dem Gefühl der t-online-Leserin nach zu viele bei “Anne Will”. “Ich hoffe, dass nach ihr etwas Besseres kommt”, schreibt Marion Blumberg.

Peter Klapper hingegen mailt: “Ich bedauere das Ende dieses Polittalks sehr, war das Format doch geprägt von großer Sachlichkeit und souveräner Gesprächsführung durch Anne Will.”

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“Jedes Ende birgt einen Neuanfang”

“Ich schätze Anne Will sehr”, schickt Silvia Walkenbach-Mast voraus. “Aber irgendwann muss es Veränderungen geben. Mir fallen da noch andere Sendungen ein, zum Beispiel der ‘Tatort’. Diesen wöchentlichen Schwachsinn gucke ich mir auch nicht mehr an.

Zum Glück gibt es noch andere Programme und die Mediathek. Alles Gute, Anne Will! Jedes Ende birgt auch einen Neuanfang.”

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