Gravierende Programmänderung bei der ARD: Das Erste stellt Sonntagstalk “Anne Will” ein. Ende des Jahres ist Schluss.
Der ARD-Sonntagstalk “Anne Will” wird zum Jahresende nach rund 16 Jahren eingestellt. Die 56-Jährige verzichte auf eine Vertragsverlängerung, teilte der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Freitag in Hamburg mit. Über eine Nachfolge für das sonntägliche Format seien der NDR und die ARD in Gesprächen.
Die Moderatorin wird der ARD aber erhalten bleiben. Anne Will schloss eine Vertragsverlängerung für ihre eigene Gesprächsrunde aus, spricht aber mit dem Sender schon über neue Projekte.
Anne Will: “2024 ist Neustart angesagt”
“So jung das Jahr erst ist, so sehr lohnt ein Blick voraus. Am 31.12.2023 endet mein Vertrag mit dem NDR, nach dann 16 Jahren politischer Talkshow im Ersten, knapp zwölf davon auf dem legendären Sonntagabend”; erklärt Will in einer Pressemitteilung des NDR. “Ich habe die Sendung immer außerordentlich gerne gemacht und bin unendlich dankbar für das Vertrauen in meine journalistische Arbeit und den großen Erfolg unserer Sendung. […] 2024 ist Neustart angesagt! Dann ist Zeit für Veränderung, andere Projekte, neue Perspektiven.”
Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, äußert sich ebenfalls zum Aus von “Anne Will”: “Wenn sie sich Ende des Jahres verabschiedet, hat sie über 16 Jahre den Polittalk im Ersten geprägt. Dies war und ist nur möglich, weil sie sich persönlich und mit ihrer Sendung immer weiterentwickelt hat. Dass sie diesen Weg nun konsequent weiterverfolgt und sich neuen Herausforderungen stellt, ist bewundernswert, macht sie aber als politische Journalistin eben auch aus.”
“Anne Willl” ist die meistgesehene politische Diskussionssendung im deutschsprachigen Fernsehen. Die letzten beiden Jahre waren die erfolgreichsten seit dem Start 2007. Im Durchschnitt schalteten 2022 mehr als 3,6 Millionen Menschen den Talk ein. Das entspricht einem Marktanteil von herausragenden 15,1 Prozent.