In einer Gemeinde kam es zwischen 2016 und 2021 zu einer auffälligen Häufung von Leukämie-Fällen. Gab es dafür einen Grund? Der Landkreis legt die Auswertung vor.

Spezifische Risikofaktoren? Gemeinsame Quelle? In der Samtgemeinde Papenteich im Süden des Landkreises Gifhorn hatte es auffällig viele Fälle von „Akuter Leukämie“ gegeben. Nun teilt der Landkreis mit: Die Analyse ergab keine Hinweise auf einen speziellen Auslöser.

Zur Vorgeschichte: Im Rahmen des gemeindebezogenen Krebsmonitorings des Epidemiologischen Krebsregisters Niedersachsen, kurz EKN, stellte man zwischen 2016 und 2021 in der Samtgemeinde Papenteich eine erhöhte Zahl von Neuerkrankungen in der Diagnosegruppe „Akute Leukämie“ fest. Auf Basis der niedersächsischen Durchschnittswerte seien in diesem Zeitraum zehn Fälle zu erwarten gewesen, tatsächlich wurden jedoch 21 Erkrankungen verzeichnet, heißt es in der Mitteilung des Landkreises. Tatsächlich waren es 20 Fälle. Das ergaben Recherchen und der Datenerhebung.

Eine Vielzahl der Krebserkrankten starb: In einem früheren Bericht hieß es, dass 18 Patienten verstarben. Auch wurde bekannt gemacht, dass alle Betroffenen älter als 45 Jahre waren. Überwiegend waren die Patienten allerdings älter als 70 Jahre alt.

Der Landkreis Gifhorn informierte die Öffentlichkeit im Juli 2024 über die auffällige Häufung der Krankheitsfälle, so die Kommune. Trotz umfangreicher Recherchen und Befragungen der betroffenen Personen sowie enger Angehöriger bereits verstorbener Patienten hätten aber keine konkreten Ursachen oder Zusammenhänge für die erhöhte Zahl der Leukämiefälle ermittelt werden können.

Der Landkreis gibt Einblicke in seine Arbeit: In enger Zusammenarbeit der Fachbereiche Gesundheit und Umwelt und des Landesgesundheitsamts seien alle verfügbaren Daten sowie mögliche Umwelteinflüsse sorgfältig geprüft worden. Das Ergebnis: Die Analysen ergaben keine Hinweise auf spezifische Risikofaktoren oder eine gemeinsame Quelle, die als Auslöser für die Erkrankungen infrage kämen.

Landrat Tobias Heilmann sagt: „Die Gesundheit und das Wohl der Bürger haben für den Landkreis Gifhorn weiterhin höchste Priorität. Wir werden die Situation auch in Zukunft engmaschig beobachten und die Öffentlichkeit umgehend informieren, sollten neue Erkenntnisse vorliegen.“

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