Umfrage zeigt große Sorge vor dem Ruhestand

Rente reicht nicht?

Besonders diese Gruppen sorgen sich um ihren Lebensstandard


31.12.2025 – 08:26 UhrLesedauer: 2 Min.

Ältere Frau liest ein Schreiben (Symbolbild): Eine Umfrage zeigt, wer besonders große Angst vor finanziellen Einbußen im Alter hat. (Quelle: dragana991/getty-images-bilder)

Reicht die Rente später zum Leben? Laut einer aktuellen Umfrage haben viele daran Zweifel – vor allem Teilzeitbeschäftigte und Menschen in der Lebensmitte.

Die Sorge um den eigenen Lebensstandard im Alter ist in Deutschland weitverbreitet. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Geldanlage-Plattform Growney befürchten 79 Prozent der Befragten, dass ihre gesetzliche Rente später nicht ausreichen wird.

Besonders groß ist die Unsicherheit bei Frauen sowie in Ostdeutschland. In beiden Gruppen äußerten jeweils 81 Prozent entsprechende Sorgen. Noch stärker ausgeprägt sind die Befürchtungen bei Teilzeitbeschäftigten: Wer zwischen 8 und 29 Stunden pro Woche arbeitet, sorgt sich zu 89 Prozent um die finanzielle Situation im Ruhestand.

Ein Blick auf die Altersgruppen zeigt zudem: Die Angst vor Versorgungslücken ist kein reines Problem der Jüngeren. Am stärksten betroffen sind die heute 45- bis 54-Jährigen. In dieser Altersgruppe glauben 88 Prozent, dass die gesetzliche Rente später nicht reichen könnte, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.

Für Growney-Geschäftsführer Thimm Blickensdorf unterstreichen die Ergebnisse die Bedeutung der privaten Vorsorge. „Am besten lässt sich der Sorge um den Lebensstandard im Alter begegnen, indem systematisch Geld zurückgelegt wird. Dabei gilt: Je früher man anfängt, desto besser.“ Denn dann schlägt der Zinseszinseffekt umso stärker zu Buche.

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Quelle: t-online

Die Umfrage zeigt auch, dass viele Menschen von der Politik neue Impulse erwarten. 71 Prozent der insgesamt 2.098 Befragten wünschen sich von der Bundesregierung zusätzliche Möglichkeiten für eine steueroptimierte Altersvorsorge. Noch größer ist der Wunsch nach Flexibilität: 80 Prozent stimmen der Aussage zu, eine private Altersvorsorge sollte einfach und kostenlos an veränderte Lebenssituationen angepasst werden können.

Diese Forderungen decken sich mit aktuellen Initiativen aus der Finanzbranche. Zuletzt hatten mehr als 30 Unternehmen – neben Growney unter anderem N26, DKB, Blackrock und Scalable Capital – von der Politik mehr Tempo bei der Reform der privaten Altersvorsorge verlangt. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an der sogenannten Frühstartrente und einem steuerbegünstigten Altersvorsorgedepot, das die bisherige Riester-Rente ablösen soll.

Ein Grund für den Reformdruck liegt im schlechten Ruf bestehender Vorsorgeprodukte. Riester- und Rürup-Verträge gelten vielen als unflexibel und teuer, die Renditen oft als enttäuschend. Zahlreiche Verträge werden inzwischen nicht mehr aktiv bespart.

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