
„Waren bestens ausgerüstet“
Deutscher stirbt auf Zugspitze – Freund reagiert auf Polizei
11.12.2025 – 10:57 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine Lawine erfasst zwei deutsche Bergsteiger: Ein 19-Jähriger hat keine Chance, ein 21-Jähriger überlebt. Jetzt schildert er den Moment.
Nach dem tödlichen Lawinenunglück auf der Zugspitze, bei dem ein 19-jähriger Deutscher ums Leben gekommen ist, meldet sich jetzt sein Begleiter zu Wort – und reagiert auf Schilderungen der österreichischen Polizei.
Er war gemeinsam mit dem 19-Jährigen aus dem Landkreis Göppingen auf einem Klettersteig unterwegs, als die beiden von der Lawine erfasst wurden. Der 21-Jährige war rund 20 Meter oberhalb seines Begleiters und versuchte noch, ihn mit lautem Schreien zu warnen – vergeblich: Der junge Bergsteiger wurde rund 350 Meter weit mitgerissen, verschüttet und starb.
Die Polizei in Tirol teilte nach dem Unglück mit, der 19-Jährige sei „offenbar nicht am Stahlseil gesichert“ gewesen. Der 21-Jährige hingegen habe an der Sicherung gehangen, so die Polizei.
Das Portal „alpin.de“ veröffentlichte am Mittwoch eine ausführliche Stellungnahme des 21-Jährigen. Darin erklärt er, dass eine Seilversicherung an der Stelle, an der sich sein Begleiter zum Zeitpunkt der Lawine befand, gar nicht möglich gewesen sei. „Ich sah ihn gerade am Anfang der nicht seilversicherten Passage“, schreibt er. Kurz darauf habe er „plötzlich Schnee vor meinen Füßen“ gesehen. „In diesem Moment schreie ich ‚Lawine‘ und wurde sofort mitgerissen und unter das Stahlseil gedrückt.“
Der Bergsteiger betont: Sein Begleiter sei „zu jeder Zeit, als es möglich war, mit seinem Klettersteigset gesichert und er hätte niemals eine Sicherung ausgelassen, wenn eine vorhanden war“. Die beiden seien „bestens ausgerüstet“ gewesen und hätten alle erforderlichen Kenntnisse für den Aufstieg gehabt.
Wodurch die Lawine ausgelöst wurde, ist unklar. Laut Lawinenreport Tirol handelte es sich um ein „kleines, gering mächtiges Schneebrett“, an dessen Oberfläche Windeinfluss zu erkennen gewesen sei.
In Teilen der Alpen herrscht derzeit mäßige Lawinengefahr – es gilt die zweite von fünf Warnstufen.