Donald Trump erwägt die Privatisierung zweier staatlicher Immobilienfinanzierer. Der US-Kongress soll dabei umgangen werden.
US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump erwägt nach einem Zeitungsbericht die Privatisierung der Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac. Partner des Ex-Präsidenten, darunter der ehemalige Direktor des Nationalen Wirtschaftsrats Larry Kudlow und der ehemalige Direktor des Personalbüros des Präsidenten John McEntee, arbeiteten an entsprechenden Plänen, berichtete das „Wall Street Journal“. Die beiden staatlichen Unternehmen sowie das Wahlkampf-Team von Trump nahmen zu dem Bericht zunächst nicht Stellung.
Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 hatte die US-Regierung die beiden Immobilienfinanzierer mit 187,5 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch bewahrt. Das Blatt berichtete, Trumps Verbündete suchten nach Wegen, bei einer Privatisierung den US-Kongress zu umgehen.
Es gab bereits früher Versuche, die Kontrolle der Regierung über Fannie und Freddie abzugeben, auch unter der Präsidentschaft von Trump. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich beide Hypothekenbanken in den Jahren nach der Finanzkrise gut stabilisiert haben und Gewinne in Milliardenhöhe erwirtschaften.
Fannie Mae wurde 1938 als staatseigene Bank gegründet. Nachdem diese 1968 privatisiert wurde, gab der Kongress 1970 seine Zustimmung zur Gründung von Freddie Mac. Damit wollte er eine Monopolstellung von Fannie Mae verhindern und für mehr Konkurrenz auf dem Markt sorgen.