
„Bin kein Geringverdiener“
Verhalten von Restaurant-Besucher löst Wut aus
20.12.2025 – 09:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Mann lässt es sich in einem Restaurant schmecken. Obwohl er gut verdient, gibt er keinen Cent Trinkgeld. Wütende Reaktionen sind die Folge.
Eine auf Facebook gepostete Restaurantrechnung hat hitzige Diskussionen ausgelöst. Ein Mann, der nach eigenen Angaben für über 100 Euro in einem Restaurant in Siegburg gegessen hatte, hatte dem Personal danach keinen einzigen Cent Trinkgeld spendiert.
Der Post stammt vom Facebook-Account „Dein Beichtstuhl“, auf dem Menschen anonym „Beichten“ loswerden können. Nach eigenen Angaben ist der Mann, der den Post verfasst hat, 30 Jahre alt und „kein Geringverdiener“. Er könnte bei einer Rechnung von insgesamt 102,30 Euro „locker 20 Euro Trinkgeld“ geben, schreibt er. „Aber das spar ich mir dann lieber.“ Da „Essen inzwischen unbezahlbar“ sei, gebe er grundsätzlich kein Trinkgeld mehr. „Sorry, aber mein Trinkgeld ist schon im Preis drin“, schrieb er.
Daraufhin entbrannte auf Facebook eine Diskussion mit mittlerweile über 4.200 Kommentaren. Die meisten Menschen reagierten mit Unverständnis. „Dämlichkeitslevel 10 von 10“, schrieb eine Nutzerin. Und eine andere stimmte zu: „Guter Service muss gewürdigt werden, wenn man in ein Lokal geht.“ In einem anderen Kommentar heißt es: „Du bist die Art von Gast, bei der jedes Restaurant schöner wirkt, sobald du es wieder verlässt.“
Manche Nutzer verteidigten die Preise des Restaurants: Da auf der Rechnung mehrere Fleischgerichte stehen, dürfte der Mann also keineswegs alleine im Restaurant gewesen sein. „Der Preis ist völlig in Ordnung“, kommentierte ein Nutzer und bekommt dafür viele positive Reaktionen.
Trinkgeld zu geben, ist in Gaststätten üblich. Auch viele Imbissstuben oder Bäckereien bitten mittlerweile auf dem Kartenlesegerät um einen Zuschlag. Bei einer Mitte Dezember von YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführten Umfrage unter insgesamt 2.060 Personen gab mehr als die Hälfte der Befragten an, solche digitalen Auswahlfelder fürs Trinkgeld „schlecht“ oder „eher schlecht“ zu finden. Knapp ein Drittel hält die Auswahloptionen hingegen für „gut“ oder „eher gut“. Mehr als jeder fünfte Befragte antwortete, aufgrund der Auswahlfelder im Display inzwischen weniger Trinkgeld zu geben.