Trauer ein Jahr nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt

Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) sagte in ihrer Rede, der Anschlag habe die Stadt tief erschüttert. Sie sei „seitdem eine andere“. Für viele Menschen sei „nichts mehr, wie es war“. Borris betonte, dieser „Tag der Trauer sei auch ein Tag der Verbundenheit“. Magdeburg sei eine Stadt, „die zusammenhält“.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, der 20. Dezember habe „einen Schatten gelegt auf diese Stadt und auf unser ganzes Land“. Er betonte aber auch: „Wir kapitulieren nicht vor dem Terror, wir leben unser Leben und unsere Traditionen.“ Es sei ein wichtiges Zeichen, dass der Weihnachtsmarkt in Magdeburg auch in diesem Jahr stattfinde.

Mehrere Politikerinnen und Politiker äußerten sich im Onlinedienst X: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief dazu auf, „innezuhalten“ und der Opfer der „brutalen, menschenverachtenden Tat“ zu gedenken. „Wir denken voller Mitgefühl an ihre Angehörigen und an alle, die an diesem Tag an Körper und Seele verletzt wurden.“

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) erklärte, die Brutalität und Sinnlosigkeit des Anschlags „verstören bis heute“. Ihre Gedanken seien „bei den Angehörigen der Opfer und allen anderen, die durch die Tat verletzt wurden, die noch immer mit den Folgen der Tat kämpfen“. Sie versprach: „Wir dürfen und wir werden die Opfer von Magdeburg nicht alleine lassen“.

Der mutmaßliche Täter Taleb A., ein aus Saudi-Arabien stammender Arzt, muss sich seit November in einem Prozess vor dem Landgericht Magdeburg verantworten. Er gestand, die Tat geplant zu haben. Sein Angriff habe nicht einzelnen Menschen gegolten. Für viele Prozessbeobachter waren seine Aussagen bedrückend.

Der Magdeburger Weihnachtsmarkt ist seit Ende November auch dieses Jahr geöffnet; die Genehmigung wurde erst nach Nachbesserungen am Sicherheitskonzept erteilt.

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