Anhaltende Baukrise

Traditionsunternehmen Gruber insolvent – 270 Jobs in Gefahr


21.11.2024 – 12:10 UhrLesedauer: 2 Min.

Holzbau (Symbolbild): Die Unternehmensgruppe Gruber musste aufgrund einer schwierigen Auftragslage Insolvenz anmelden. (Quelle: imago stock&people/imago-images-bilder)

Es geht um 270 Arbeitsplätze: Das bayerische Traditionsunternehmen Gruber hat vorläufige Insolvenz angemeldet.

Die bayerische Gruber-Unternehmensgruppe, ein traditionsreicher Familienbetrieb aus der Baubranche, hat vorläufige Insolvenz angemeldet. Lankes, die Rechtsanwältin des Unternehmens, bestätigte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk, dass für zwei der insgesamt neun Unternehmen der Gruppe der Insolvenzantrag bereits am Montag am Amtsgericht in Regensburg eingegangen ist. Im Laufe der Woche sollen jedoch auch für die restlichen Bereiche des Betriebs Insolvenzen angemeldet werden.

Rund 270 Arbeitsplätze in den neun Unternehmen der Gruppe sind von der Insolvenz betroffen. Die Löhne der Beschäftigten seien jedoch vorerst für die nächsten drei Monate gesichert, erklärte Lankes. Derweil läuft der Betrieb erst einmal weiter. Der vorläufige Insolvenzverwalter Hans-Peter Lehner aus Regensburg hat sich bereits vor Ort ein Bild gemacht und prüft nun, wie der Betrieb saniert und die Arbeitsplätze erhalten werden können.

Als Ursache für die vorläufige Insolvenz nannte die Sprecherin die anhaltende Bauflaute. Seit dem vergangenen Jahr habe die Gruber-Unternehmensgruppe massive Umsatzeinbußen, sowohl beim privaten Holzhausbau als auch bei Gewerbebauten, verzeichnet. Das Unternehmen, das sich auf seiner Website als familiengeführter Mittelständler beschreibt, wurde 1963 als Zimmerei gegründet und hat sich seither stetig weiterentwickelt. Heute liegt der Schwerpunkt auf dem Bau von Holzhäusern, Gewerbebauten und dem Innenausbau.

Branchenübergreifend kämpfen Unternehmen in Deutschland derzeit mit einer schwierigen Auftragslage. Eine schwächelnde Konjunktur sowie die stark gestiegenen Eigenkosten belasten die Betriebe und haben dazu geführt, dass die Zahl der beantragten Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 23 Prozent gestiegen ist. Experten der Deutschen Industrie- und Handelskammer rechnen damit, dass in diesem Jahr rund 20.000 Unternehmen in Deutschland insolvent gehen könnten.

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