200-jährige Unternehmensgeschichte

Deutsche Traditionsgießerei ist insolvent


Aktualisiert am 07.02.2025 – 08:58 UhrLesedauer: 2 Min.

Mitarbeiter einer Eisengießerei (Symbolbild): Die Produktpalette von Teutoguss umfasst Produktionsteile mit einem Gewicht von 200 kg bis 15.000 kg. (Quelle: Kerstin Bögeholz/imago-images-bilder)

Die traditionsreiche Eisengießerei Teutoguss steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Nach deutlichen Umsatzeinbrüchen Ende 2024 hoffen die Mitarbeiter auf neue Investoren.

Nachdem die traditionsreiche Eisengießerei Teutoguss GmbH bereits 2022 Insolvenz hatte anmelden müssen, erholte sich die Unternehmensbilanz zwischenzeitlich wieder. Nach einem deutlichen Umsatzeinbruch Ende 2024 droht jetzt die erneute Insolvenz. Das Unternehmen musste am 20. Januar beim zuständigen Amtsgericht in Münster erneut den Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen.

Im zweiten Verfahren, das in Eigenverwaltung abgehalten werden soll, ist es erneut das Ziel, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und langfristig zu stabilisieren. Die Eisengießerei, die vorwiegend für den Maschinen- und Anlagenbau produziert, hat ihren Sitz in Hörstel im nördlichen Münsterland.

Unmittelbar nach der Antragstellung beim zuständigen Amtsgericht in Münster wurden die 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens über die aktuelle Situation informiert. Anstelle der Löhne und Gehälter sollen die Beschäftigten vorerst für drei Monate Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit erhalten. Derzeit läuft der Geschäftsbetrieb unverändert weiter.

Die vorläufige Insolvenzverwalterin Nada Nasser sieht zudem gute Chancen für das Traditionsunternehmen, schnell wieder wirtschaftlich zu werden, berichtet die „Zeitschrift für Restrukturierung und Insolvenz“. Sie zeigt sich insbesondere deswegen zuversichtlich, weil das Unternehmen bereits im laufenden Jahr eine Vielzahl an Aufträgen erhalten hat.

Ab sofort wolle man den Fokus auf die Investorensuche richten, um das bereits 1806 gegründete Unternehmen vor dem Aus zu retten. Mit der Investorensuche wurde die externe Firma Starkpartners Consulting GmbH beauftragt.

Der Geschäftsführer des Unternehmens, Thorsten Stark, zeigt sich derweil optimistisch. Mit Blick auf die bevorstehenden Verhandlungen sagt er: „Für strategische Investoren aus dem Bereich Maschinenguss oder der Gießereibranche könnte die Teutoguss eine sinnvolle Ergänzung darstellen.“

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