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Gewaltige Stürme brauen sich in den USA zusammen. Wetterexperten warnen vor Tornados, Hagel und Überschwemmungen von historischem Ausmaß.

Ein Extremwetterereignis bedroht ab kommendem Dienstag Millionen Menschen in den zentralen und östlichen Landesteilen der USA. Ein sich rasant entwickelndes Sturmsystem könnte sich zu einer Unwetterlage auswachsen, die Meteorologen als „lebensbedrohlich“ einstufen – mit der Gefahr sintflutartiger Regenfälle und Überschwemmungen.

Einige Stürme könnten äußerst heftig ausfallen – mit Tornados der Stufe EF2 oder höher, Hagelkörnern in Golfballgröße und Sturmböen, die Dächer abdecken können.

Zunächst ziehen sich laut Prognose über Kansas, Oklahoma und Texas Gewitter zusammen. In der kühleren Luft im Norden führt das Sturmsystem gleichzeitig zu Schnee in North Dakota, South Dakota und Minnesota. Doch während der Norden weiß wird, beginnt sich im Süden eine gefährlich dynamische Wetterlage zu entfalten: Erste Superzellen könnten am Dienstagabend rasch an Stärke gewinnen.

Bereits in der Nacht zum Mittwoch könnten sich die Gewitter nach Osten ausbreiten und den Mittleren Westen erreichen – mit zunehmender Intensität, warnt das Storm Prediction Center (SPC). In Städten wie Wichita, Springfield und später auch in St. Louis werden Stürme erwartet, die große Hagelkörner, zerstörerische Windböen und möglicherweise starke Tornados mitbringen.

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Am Mittwochmorgen erreichen die Gewitter voraussichtlich eine neue Phase. In Missouri und Kansas halten sich einige Zellen aus der Nacht und werden durch die Tageswärme weiter angefacht. Zur gleichen Zeit bilden sich entlang des Mississippi-Tals neue Gewitter, die laut Prognosen eine „explosive Entwicklung“ nehmen könnten.

Im Laufe des Tages dehnt sich die Unwetterzone anschließend deutlich aus. Von Louisiana bis Michigan könnte bis zum Abend ein Korridor von über 1.500 Kilometern von schweren Stürmen betroffen sein. Millionen Menschen sind dann im direkten Gefahrenbereich, darunter auch in Ballungsräumen wie Dallas, Chicago und Indianapolis.

Viele der gefährlichsten Tornados könnten sich in den Nachtstunden bilden – wenn die Menschen schlafen und Warnungen schwerer mitbekommen. „Tornados in der Nacht sind fast doppelt so tödlich wie tagsüber“, ergab eine Studie von 2022. In einem breiten Streifen von Arkansas über Indiana bis nach Ohio besteht laut SPC das Risiko starker, langlebiger Tornados, einige davon sogar der höchsten Gefahrenkategorie.

Und als wäre die Tornadogefahr nicht genug, kommt noch eine zweite Bedrohung hinzu: der Regen. Ungewöhnlich starke Niederschläge könnten bis zum Wochenende auf die Mississippi- und Ohio-Täler niedergehen – und das in einer Menge, wie sie sonst in einem ganzen Frühling üblich ist.

Auslöser ist eine sogenannte Blockadelage in der Atmosphäre: Eine stationäre Wetterfront zapft kontinuierlich feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko an und schleust sie ins Landesinnere der USA. Der Effekt: tagelanger Dauerregen auf gesättigten Böden.

„Die Regenmenge eines ganzen Frühlings könnte diese Woche fallen“ heißt es vom Nationalen Wetterdienst. Dies könnte zu Überschwemmungen führen, die nur einmal pro Generation auftreten. Der Wetterdienst spricht von „Generations-Flut“. Besonders gefährdet sind demnach Arkansas, Missouri, Tennessee und Mississippi – Regionen, die ohnehin regelmäßig mit Hochwasser zu kämpfen haben.

Nachdem die Regenfälle am Mittwoch eingesetzt haben, steigt die Überschwemmungsgefahr mit jedem darauffolgenden Tag. Der Boden wird zunehmend durchnässt, bis er nichts mehr aufnehmen kann. Jeder weitere Niederschlag kann gefährliche Sturzfluten auslösen.

Bis Samstag könnten im Korridor, in dem Arkansas, Missouri, Illinois, Kentucky und Tennessee liegen, mehr als 38 Zentimeter Regen pro Quadratmeter fallen. „Wenn wir auch nur annähernd diese Mengen erreichen, ist ein historisches Sturzflutereignis wahrscheinlich“, warnte der Nationale Wetterdienst in Paducah, Kentucky.

Die Regenfälle könnten zu „Generations-Überschwemmungen“ führen. Laut dem Weather Prediction Center (WPC) gilt für Mittwoch, Freitag und Samstag in Teilen der Mississippi- und Ohio-Täler ein Hochwasserrisiko der Stufe 3 von 4.

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