Die Stadt Dortmund will den Drogenkonsumraum aus der City verbannen. Händler hatten zuvor Druck gemacht. Die Grünen kritisieren die Entscheidung.
Die Entscheidung des Sonderstabes „Ordnung und Stadtleben“ über die Existenz des Drogenkonsumraums „kick“ in der Dortmunder City ist gefallen: Die Hilfeeinrichtung für Drogenabhängige soll umziehen – das sieht zumindest das Konzept des Sonderstabes vor, das der Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD) am Dienstag auf einer Pressekonferenz vorstellte. Nun muss der Rat darüber entscheiden.
Die Einrichtung am Grafenhof führte im Dortmunder Kommunalrat zuletzt zu ausgiebigen Debatten. Hintergrund ist die seit dem vergangenen Jahr zunehmende Anzahl bettelnder, oftmals Crack-süchtiger Menschen in der Innenstadt. Gewerbetreibende forderten aufgrund der teils aggressiven Süchtigen vor ihren Geschäften eine Verlegung des Drogenkonsumraums.
Die Grünen kritisieren Entscheidung
Die Fraktion der Grünen im Stadtrat kritisieren die Überlegungen, den Drogenkonsumraum aus der City zu verbannen. Die anvisierten zusätzliche Konsumräume seien zwar sinnvoll, der Drogenkonsumraum an seinem jetzigen Standort in der Innenstadt sei jedoch „ein unverzichtbares und überlebensnotwendiges Instrument der Dortmunder Drogenhilfe“, äußerte sich Ulrich Langhorst, Vorsitzender des Sozialausschusses.
Aus Sicht der Drogenhilfe hat sich die Rauschgiftszene in den vergangenen Jahren nicht massiv vergrößert. Die suchtkranken Menschen seien jedoch aufgrund einer neuen Crackflut auffälliger in der Öffentlichkeit. Das gehe mit Symptomen wie aggressivem Betteln und Diebstählen einher. Erfahrungsgemäß hielten sich Süchtige eben in der Innenstadt auf, hatte Olaf Schmitz, Leiter der Drogenhilfe t-online in einem Interview erklärt. Einen Umzug wertet er als „eine komplette Verlagerung des Problems.“