2. Satz, 5:7, 3:5 – Zverev bestätigt den Eindruck: Er ist aktuell der Bessere, Aktivere, Wachere. Er schlägt weit nach Außen auf, kommt nach vorn und punktet gleich zwei Mal per Volley am Netz. Hat sogar die Ruhe, den Punkt mit einem schwierigen Überkopf-Ball abzuschließen. Jetzt serviert Medwedew gegen den Verlust des zweiten Satzes.
2. Satz, 5:7, 3:4 – Medwedew bringt sein Aufschlagspiel zügig durch. Zverev kann es verkraften.
2. Satz, 5:7, 2:4 – Stark von beiden – aber noch einen Tick besser von Zverev: Medwedew will ihn mit einem Stopp locken, doch Zverev kontert mit einem Vorhand-Longline. Nutzt dann wieder die ganze Breite des Courts, lässt Medwedew laufen, schließt den Punkt per Vorhand ab. Aktuell wirkt er doch frischer, aktiver, druckvoller als der Russe, ist in den Rallys der Variablere.
2. Satz, 5:7, 2:3 – Break für den Deutschen. Da bewegt sich Zverev endlich mal leichter, variabler, bringt Tempo rein, traut sich wieder was. Bei 30:15 setzt er einen Inside-Out direkt auf die Linie, hat Breakball. Agiert dann aber unglücklich am Netz und kassiert direkt darauf ein Ass zum Gleichstand. Kontert dann aber mit einem starken Rückhand-Longline, hat erneut Breakball – und Medwedew überrascht ihn mit einem starken Stopp. Wieder Gleichstand. Beim nächsten Ballwechsel kommen beide ans Netz, Zverev ist zu zaghaft – und hat Glück, dass Medwedew den einfachen Ball ins Aus legt. Am Ende holt er sich das Aufschlagspiel seines Gegners.
2. Satz, 5:7, 2:2 – Zverev versucht sich erneut in der Offensive, lässt Medwedew laufen, kommt vor ans Netz, kann den Return des Russen aber nur ins Aus kontern. Dann aber dreht er ein 0:30 noch auf 40:30, zwingt Medwedew mit einem starken Vorhand-Cross zum nächsten Fehler.
2. Satz, 5:7, 2:1 – Weiter findet keiner von beiden wirklich zu seinem Rhythmus. Bei 40:15 legt Medwedew einen Stopp ins Netz, dann aber ist Zverev einmal mehr zu lang. Dreht sich erneut zu seiner Box und schimpft. Merkwürdiges Match.
2. Satz, 5:7, 1:1 – Und dann überlässt er Medwedew die Initiative. Völlig unnötig, teilweise auch wieder unkonzentriert. Zverev kassiert das 30:30, streut dann aber einen feinen Vorhandvolley ein, ein Fehler des Russen schließt den Punkt dann ab. Danach lässt sich Zverev vom Publikum feiern.
2. Satz, 5:7, 1:0 – Da war direkt zu Beginn wieder mehr drin für Zverev. Er spielt offensiver, druckvoller, schnuppert am nächsten Break. Legt dann aber wieder eine Rückhand ins Aus, Medwedew bringt sein Aufschlagspiel durch.
1. Satz, 5:7 – Was ist das für ein Match! Alexander Zverev holt sich Satz eins dieses Halbfinals. Und musste hart dafür schuften. Schreit frustriert auf, als er bei 30:15 völlig ohne Not eine Rückhand ins Aus legt. Ist dann wieder mit einer Vorhand zu unpräzise, er dreht sich ab, hadert mit sich selbst. Medwedew vergibt die Break-Chance, zimmert eine Vorhand ebenfalls ins Aus. Und was macht Zverev? Kommt bei der nächsten langen Rally (40 Schläge!) nicht konsequent genug nach vorn – und schlägt einen Volley ins Netz. Korrigiert seinen Fehler dann aber in ähnlicher Situation beim nächsten Ballwechsel, wehrt Medwedews zweiten Breakball ab. Legt einen Zauber-Stopp nach einer erneut langen Rally (51 Schläge!) nach. Und beendet den ersten Durchgang mit einem weiteren Stopp am Netz, kontert damit einen Stopp des ebenfalls nach vorne geeilten Russen. Eine Stunde hat dieser erste Satz gedauert. Noch eine Statistik: Schon jetzt gab es 35 unerzwungene Fehler in diesem Match: 17 von Medwedew, 18 von Zverev.
1. Satz, 5:6 – Medwedew scheint seinen Gegner mit ewig langen Ballwechsel zermürben zu wollen. Dann aber bleibt er im Netz hängen – und Zverev hat die direkte Chance zum Re-Break. Einen Netz-Roller kann Medwedew noch zurückbringen, an den folgenden Lob aber kommt er nicht mehr ran. Jetzt schlägt Zverev zum Satzgewinn auf.
1. Satz, 5:5 – Zverev kassiert das nächste Break. Das sind gerade von beiden aber enorm viele Fehler. Der Deutsche muss mehrfach über den zweiten Aufschlag, Medwedew ist ein ums andere Mal mit seiner Vorhand zu ungenau, mal landet er im Aus, mal im Netz. Dann entwickelt sich die nächste lange Rally, aber keiner geht ins Risiko. Am Ende schlägt Zverev bei 30:30 eine Vorhand ins Aus – und ist dann mit dem nächsten Schlag zu weit. Danach diskutiert er wieder mit seiner Box, schimpft, zuckt mit den Schultern.
1. Satz, 4:5 – Geschenkt bekommt Medwedew hier nichts. Mit Mühe bringt er sein Aufschlagspiel durch. Hohes Niveau ist das gerade aber nicht.
1. Satz, 3:5 – Es entwickeln sich die ersten hochklassigen Ballwechsel. Zverev geht wieder in die Offensive, öffnet das Feld, punktet dann am Netz. Kann sich aber nicht absetzen. Erneut ist ein Schlag zu lang, der Deutsche diskutiert schon jetzt mit seiner Box. Es geht über Gleichstand. Mit einem Ass bringt er sein Aufschlagspiel noch durch.
1. Satz, 3:4 – Medwedew verkürzt auf 3:4.
1. Satz, 2:4 – Re-Break für Medwedew. Eine Zverev-Rückhand ins Netz, dann noch eine zu kurze Vorhand – und Medwedew hat zwei Breakbälle. Den ersten wehrt der Hamburger noch ab, geht offensiv ans Netz und erzwingt den nächsten Ball ins Netz. Beim zweiten aber verzieht Zverev eine Vorhand.
1. Satz, 1:4 – Und wie zum Beleg legt Medwedew bei eigenem Aufschlag direkt eine Vorhand weit ins Aus. Dann legt Zverev einen Vorhand-Winner nach – verschätzt sich dann aber komplett bei einem Medwedew-Schlag, lief viel zu früh nach vorne. Und was macht der Russe? Leistet sich direkt noch zwei Doppelfehler. Und kassiert das nächste Break.
1. Satz, 1:3 – Ein schöner Vorhand-Longline zum 40:15, dann ein Service-Winner. Zverev macht zum Start den fokussierteren Eindruck.
1. Satz, 1:2 – Break für Zverev! Ist Medwedew etwa doch nervös? Er leistet sich direkt seinen ersten Doppelfehler. Dann ist eine Rückhand zu lang. Plötzlich hat Zverev drei Breakbälle – und nutzt bereits seinen ersten. Medwedew landet mit einer Vorhand im Netz.
1. Satz, 1:1 – Auch Zverev startet ohne Probleme. Mit einem Service-Winner schließt er sein Aufschlagspiel ebenfalls zu Null ab.
1. Satz, 1:0 – Medwedews erster Aufschlag sitzt direkt, zu Null bringt er sein erstes Service Game problemlos durch.
Vor dem Match – Medwedew schlägt zuerst auf.
Vor dem Match – Beide Kontrahenten spielen sich jetzt ein. Gleich geht es los in Melbourne, wenn Schiedsrichtern Eva Asderaki-Moore „Time“ verkündet.
Vor dem Match – Zverev betritt den Court zuerst, dann kommt der Russe. Beide werden vom Publikum in der Rod Laver Arena bejubelt.
Vor dem Match – Zverev und Medwedew laufen jetzt durch die Katakomben auf den Court, passieren dabei den Korridor, in dem die Sieger der letzten Jahre abgebildet sind.
Vor dem Match – Auch das Turnier stimmt schon ein auf das vorletzte Herren-Match…
Vor dem Match – Zverevs Bilanz gegen Top-Fünf-Spieler bei Grand-Slam-Turnieren macht indes nicht viel Mut: Von elf Matches konnte er nur ein einziges gewinnen.
Vor dem Match – Gelingt Zverev der Sieg gegen Medwedew, wäre er der dritte Deutsche im Finale der Australian Open. 1991 und 1996 stand Boris Becker im Endspiel von Melbourne und gewann beide Male. 2003 schaffte es überraschend Rainer Schüttler bis ins Endspiel, musste sich dort aber dem Amerikaner Andre Agassi klar in drei Sätzen geschlagen geben.