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Yann Aurel Bisseck steht vor seinem Debüt für die deutsche A-Nationalmannschaft. Der Innenverteidiger von Inter Mailand wurde beim 1. FC Köln ausgebildet.

Dieser Tag stellt einen Meilenstein in Yann Aurel Bissecks junger Karriere dar. Als der DFB am Donnerstag das Aufgebot für das Nations-League-Viertelfinale gegen Italien bekannt gab, stand auf der Kaderliste erstmals auch der Name des gebürtigen Kölners. Der Innenverteidiger von Inter Mailand darf auf sein Debüt für die A-Nationalmannschaft hoffen.

Bei seinem Ausbildungsverein, dem 1. FC Köln, freut man sich mit Bisseck. „Für den Jungen ist das eine schöne Geschichte. Aus dem Kölner Herzen hinaus: Herzlichen Glückwunsch zur Nominierung“, sagt Lizenzbereichleiter Thomas Kessler und freut sich auch über die Tatsache, „dass ein Spieler aus unserer eigenen Akademie erstmals für die Nationalmannschaft nominiert wurde“.

Viele Kölner Fans nehmen Bissecks Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge wahr. Schließlich hat der FC für den baldigen Nationalspieler nur eine geringe siebenstellige Summe erhalten, als dieser den Verein im Jahr 2022 endgültig verlassen hatte. Inzwischen wird sein Marktwert auf satte 30 Millionen Euro geschätzt.

Doch der Reihe nach. Bereits als Sechsjähriger war Bisseck ans Geißbockheim gewechselt, hatte anschließend sämtliche Nachwuchsteams des FC durchlaufen. Am 26. November 2017 hatte er sich dann seinen Platz in der Clubhistorie gesichert, war in einem Heimspiel gegen Hertha BSC mit gerade einmal 16 Jahren erstmals in der Bundesliga aufgelaufen. Bis heute ist er der jüngste Kölner Profi.

Damals war Bisseck, vor allem aufgrund akuter Personalsorgen, dreimal in Folge zum Einsatz gekommen – es blieben seine einzigen Spiele für die FC-Profis. „Ich habe Yann Aurel als ganz jungen Kerl erlebt, der hier seine ersten Schritte gemacht hat. Er war in seiner Entwicklung sicherlich noch nicht so weit, das zu festigen“, erinnert sich Kessler, der damals als Torhüter ein Teamkollege Bissecks war.

Das Abwehrtalent sollte über Spielpraxis aufgebaut werden, doch seine Leihen zu Holstein Kiel, Roda Kerkrade und Vitoria Guimaraes verliefen allesamt enttäuschend. „Die Leihstationen haben zu dem damaligen Zeitpunkt leider nicht so funktioniert, wie er und der Club sich das vorgestellt hatten“, weiß Kessler noch.

Über Dänemark zu Inter Mailand

Die vierte Leihe allerdings, zum dänischen Erstligisten Aarhus, war von Erfolg gekrönt. In der dortigen Superliga eroberte sich Bisseck 2021 schnell einen Stammplatz, sodass die Skandinavier ihre zuvor vereinbarte Kaufoption zogen und den gebürtigen Kölner 2022 für kolportierte 1,5 Millionen Euro fest verpflichteten.

Der FC brauchte zu diesem Zeitpunkt jeden Cent, zudem hielt sich der Glaube an Bisseck wohl in Grenzen. Für Aarhus wiederum machte sich die Transferentscheidung ein Jahr später im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt. 2023 überwies der italienische Spitzenverein Inter Mailand mehr als sieben Millionen Euro für Bisseck, um sich dessen Dienste zu sichern.

Mit den „Nerazzurri“ gewann der 1,96-Meter-Hüne 2024 prompt die italienische Meisterschaft. In dieser Woche zogen Bisseck und Inter ins Viertelfinale der Champions League ein, wo im April der FC Bayern München wartet. Zuvor allerdings steht für das Ex-FC-Talent nach Einsätzen in sämtlichen U-Nationalmannschaften die erste Reise zu Julian Nagelsmanns A-Team an. Das Hinspiel im Viertelfinale der Nations League steigt am 20. März – passenderweise im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion.

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