In Linz läuft aktuell die Tischtennis-Europameisterschaft. Eine irre Terminhatz führt dort zu Diskussionen. Einer Spielerin wurde das Ganze nun zu viel. Der Turnierdirektor verteidigt sich.

Tischtennisspielerin Stina Källberg ist mit ihren Kräften am Ende. Sowohl körperlich als auch mental. Die Schwedin nimmt derzeit an der Europameisterschaft im österreichischen Linz teil – und musste am Donnerstag ein Mammutprogramm absolvieren, das sie an ihre Grenzen brachte.

Nachdem sie zuerst im Mixed-Viertelfinale angetreten war und ihren Medaillentraum begraben musste, hatte sie anschließend kaum Zeit zur Erholung und musste nur 15 Minuten später im Einzel ran.

Insgesamt musste sie am Donnerstag vier Matches in nur fünf Stunden bestreiten. Zwei im Mixed, eines im Doppel und zum Abschluss das Einzel. Im Anschluss daran brach sie noch in der Halle in Tränen aus, setzte sich auf den Boden, begrub ihren Kopf unter einem Handtuch und weinte hemmungslos.

„Dieser Zeitplan kann nicht wahr sein. Dass man ein Spiel um eine Medaille spielen und direkt danach wieder spielen muss. Ich bin fast weinend in dieses Spiel gegangen“, fand Källberg emotionale Worte beim schwedischen Sender SVT. Und weiter: „Ich wollte einfach nur raus hier, wirklich.“

Doch warum ist die Veranstaltung nicht nur für die 24 Jahre alte Källberg eine reine Terminhatz? Waren vergangene Europameisterschaften noch auf acht Tage ausgelegt, wird das diesjährige Event in nur sechs Tagen ausgetragen – zum einen, weil man Kosten sparen musste und zum anderen, weil es die Spielpläne in den Ligen nicht anders zuließen.

Turnierdirektor Alen Ivancin erklärte bei SVT: „Ich habe versucht, den Zeitplan so zu gestalten, dass die Spieler, die im Mixed und Doppel spielen, zumindest das nächste Spiel später am Abend spielen konnten. Aber das war diesmal nicht möglich. Drei Spieler mussten unmittelbar nach ihrem gemischten Doppel spielen.“ Dazu zählte unter anderem Källberg. Auch deren Teamkollegin Linda Bergström kritisierte daraufhin: „Es ist schrecklich!“

Ivancin sagte: „Ich habe mich für die Jüngsten entschieden. Denn für die älteren Spielerinnen ist es natürlich schwieriger.“ Andere Möglichkeiten, den Zeitplan einzuhalten, habe er nicht: „Es ist hart, aber so ist Tischtennis“, so der Kroate.

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