Triste Wintertage
Was gegen den Januar-Blues hilft
Aktualisiert am 13.01.2025 – 15:13 UhrLesedauer: 4 Min.
Nach Weihnachten und Silvester bleiben die Wintertage trist und kalt. Life-Coaches erklären, wie einem der sogenannte Januar-Blues nichts anhaben kann.
Rund um die Feiertage lassen wir es uns richtig gut gehen. Doch mit dem neuen Jahr wird das Leben wieder nüchterner. Die LED-Lichterketten wandern zurück in die Kisten, auf den Tisch kommt wieder Alltagskost. Bis der Frühling der Kälte, Nässe und Dunkelheit ein Ende setzt, dauert es noch Wochen.
Da überrascht es wenig, wenn sich im Januar und Februar ein kleines Stimmungstief einstellt. Sich damit abzufinden, muss aber nicht die Lösung sein. Denn wir haben es oft selbst in der Hand, uns besser zu fühlen – zumindest ein bisschen. Hier kommen einige Ideen:
Nehmen Sie sich ganz bewusst Zeit für sich selbst. „Statt Trübsal zu blasen, kann gerade ein Jahresanfang eine gute Gelegenheit sein, sich innerlich zu sortieren und den eigenen Wertekatalog zu überprüfen“, sagt Nina Steffens, systemischer Coach in Berlin.
Das kann so aussehen: Sich mit einem Kaffee oder Tee in eine warme Decke gehüllt auf das Sofa setzen und auf einem Blatt Papier aufschreiben, welche Werte im Leben einem wirklich wichtig sind. Vielleicht steht dann dort: Freundschaft. Oder: Liebe. Vielleicht aber auch Toleranz, Fairness, Nächstenliebe, Weiterentwicklung.
Im nächsten Schritt fragen Sie sich, ob Sie den notierten Werten genügend Priorität im Leben einräumen oder ob das im Alltagsstress untergeht.
Und vielleicht gelangen Sie zu dem Vorsatz, etwas zu ändern. Zum Beispiel Freundschaften künftig mehr zu pflegen. „Wer den eigenen Prioritäten mehr Beachtung schenkt, sorgt für mehr Zufriedenheit bei sich selbst“, sagt Nina Steffens.
Aufräumen tut nicht nur der eigenen Wohnung gut, sondern auch im Inneren. Sie können sich also vornehmen, alles auszusortieren, was Sie nicht mehr brauchen und worüber sich etwa Wohltätigkeitsorganisationen und andere Menschen noch freuen.
Durch das Aufräumen schafft man bei sich daheim bewusst die Grundlage für einen Neuanfang, der einem möglichen Stimmungstief weniger Platz lässt. Und in einen ordentlichen Kleider- oder Küchenschrank zu blicken, fühlt sich einfach gut an.
Eine andere Möglichkeit, um einem Stimmungstief etwas entgegenzusetzen: „Pläne schmieden und sich Ziele setzen“, rät Fiona Waltraud Berle. Sie ist Life-Coach für Persönlichkeitsentwicklung in München und Stuttgart.
Pläne und Ziele bringen frischen Schwung in den Alltag. Zumindest, wenn sie schaffbar sind. Wer nicht die Defizite in den Mittelpunkt stellt, sondern sich die Chancen vor Augen führt, kann sich noch besser motivieren.
Möchte man abnehmen, lenkt man die Aufmerksamkeit also besser nicht darauf, dass nun so einige kulinarische Genussmomente wegfallen. Stattdessen macht man sich das Positive an dem Vorhaben bewusst – dass man sich mit der Zeit fitter, gesünder und ausgeglichener fühlen wird.
„Auch täglich aufs Neue kann man sich ein Ziel setzen“, sagt Fiona Waltraud Berle. Das kann ein kleines Ritual werden. Schauen Sie sich morgens im Spiegel in die Augen und fragen Sie sich gedanklich: Was kann ich heute für Dich tun, damit es Dir gut geht?
„Dieses Bewusstmachen trägt dazu bei, dass die eigenen Bedürfnisse und Wünsche nicht im Alltag untergehen, sondern verstärkt werden zugunsten von mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit“, sagt Berle.
Allerdings – allzu viel bei sich selbst zu sein, ist auch keine gute Idee. „Man kann nicht andauernd nur meditieren, das ist kontraproduktiv“, meint Fiona Waltraud Berle.
Um sich gut zu fühlen und gesund zu bleiben, führt an den Klassikern Bewegung und Tageslicht also kein Weg vorbei. Der Spaziergang in der Mittagspause etwa, die regelmäßige Joggingrunde, sich mit einem heißen Kaffee eine Viertelstunde auf den Balkon setzen.