
Tierschutz in der Region
Hund zu Weihnachten adoptieren? Tierheime reagieren deutlich
18.12.2025 – 18:56 UhrLesedauer: 3 Min.
Kölner Tierheime ziehen die Notbremse: Bis Januar werden kaum Tiere vermittelt. Ein Problem wird von vielen Interessenten nämlich besonders unterschätzt.
Warum zur Weihnachtszeit nicht ein neues tierisches Familienmitglied verschenken? Wer auf diese Idee kommt, den bremsen Kölner Tierheime und Tierschützer schnell aus – aus gutem Grund.
Drei Kölner Tierschutzorganisationen haben in dieser Woche gegenüber der Lokalredaktion von t-online ihre Haltung zum Thema Tiervermittlung rund um die Feiertage dargelegt. Eine Anfrage an das Tierheim in Dellbrück blieb unbeantwortet.
In den Tierheimen in Zollstock und Ostheim sowie beim Tierschutzverein aus Porz, der seine Tiere in Pflegestellen untergebracht hat, ist man sich in einem Punkt einig: Die Vorweihnachtszeit eignet sich in der Regel schlecht für die Aufnahme eines neuen Tieres.
Das Tierheim Ostheim hat deshalb bereits ab dem 15. Dezember einen Vermittlungsstopp verhängt. Bis zum 5. Januar 2026 finden weder Probewohnen noch Vermittlungen statt. Interessentenanfragen werden zwar weiterhin angenommen, Kennenlerntermine sind möglich – mehr aber nicht.
Der Porzer Tierschutzverein unterscheidet in der Weihnachtszeit nach der Herkunft der Tiere, die ein Zuhause suchen. Hunde aus dem rumänischen Partnertierheim werden generell erst wieder im Januar vermittelt. Diese Tiere hätten oft schlechte Erfahrungen gemacht und bräuchten vor allem Ruhe und Zeit – beides sei während der Feiertage und über Silvester nicht zu verantworten, hieß es aus Porz.
Bei Inlandshunden entscheidet der Verein individuell: abhängig von der Stabilität des Hundes und den Umständen bei den Interessenten.
Das Tierheim Zollstock hat in diesem Jahr auf einen formalen Vermittlungsstopp verzichtet, setzt aber auf intensive Gespräche mit Interessenten. Besucher, die schon lange auf der Suche nach einem tierischen Begleiter sind, oder auch Menschen, denen beispielsweise ein Kaninchen verstorben ist und die dringend ein zweites Tier suchen, erhalten auch vor den Feiertagen Tiere. Neuhaltern wird hingegen angeboten, die Tiere erst nach den Feiertagen kennenzulernen.
Alle drei Kölner Einrichtungen achten gezielt darauf, dass Tiere nicht als Überraschungsgeschenk unter dem Baum landen. Das Tierheim Zollstock berichtete der Kölner Lokalredaktion von t-online, dass die meisten Menschen im Gespräch sehr schnell preisgeben, wenn die Tiere als Geschenk gedacht sind.
Auch das Tierheim Ostheim erhält vereinzelt Vermittlungsanfragen, in denen explizit von dem Tier als möglichen Weihnachtsgeschenk die Rede ist. Das kleine, ehrenamtlich geführte Tierheim glaubt jedoch nicht, dass Tierheimtiere nach Weihnachten wieder abgegeben werden: Tiere, die wieder abgegeben werden, seien eher als Resultat schneller Privatkäufe, die etwa über das Internet organisiert werden.