Thanksgiving wird in den USA immer im November gefeiert. Verschiedene Bräuche spielen hierbei eine Rolle, der wichtigste findet am Esstisch statt.

Der Name Thanksgiving, zu Deutsch so viel wie Danksagung, ist bei diesem amerikanischen und kanadischen Feiertag im Herbst Programm. Es geht um den Ausdruck von Dankbarkeit. Der Name „Thanksgiving“ sagt demnach schon viel über die Bedeutung des Feiertages aus.

Immer am vierten Donnerstag im November findet der Thanksgiving Day in Amerika statt. Der Tag danach ist der sogenannte Black Friday, der mit vielen Schnäppchen die Weihnachtseinkaufssaison einläutet. Die Kanadier feiern Thanksgiving bereits im Oktober – immer am zweiten Montag des Monats.

Thanksgiving wird traditionell mit der ganzen Familie bei einem großen Festessen gefeiert. Dieses besteht üblicherweise aus einem gefüllten Truthahn mit Cranberrysoße. Als Beilage werden Süßkartoffeln und Gemüse gereicht. Abgerundet wird das Festessen mit Süßspeisen wie Kürbiskuchen, Apfelkuchen, Pekannusskuchen.

Einer der wichtigsten Bräuche an diesem Feiertag ist aber das Dankgebet zu Tisch. Dieses wird häufig vom Familienoberhaupt gesprochen. In den meisten Familien offenbart dann jeder Anwesende reihum, wofür er danken möchte, was ihn im vergangenen Jahr hat aufhorchen lassen und was seine Wünsche für die Zukunft sind.

Thanksgiving ist mit dem christlichen Erntedankfest vergleichbar.

Wenige Tage vor Thanksgiving tritt der amtierende US-Präsident vor die Presse. In einer Proklamation spricht er über wichtige zurückliegende Ereignisse, dankt der Nation für die Unterstützung und bereitet die Menschen auf das Kommende vor.

Eine weitere Tradition im Weißen Haus ist seit dem 19. Jahrhundert die Entgegennahme von Truthähnen (National Thanksgiving Turkey Presentation). An der Aktion sind die Industrieverbände National Turkey Federation und Poultry and Egg National Board beteiligt. Sie präsentieren dem amtierenden Präsidenten einen besonders schönen Truthahn (ein zweiter Truthahn ist eine Art Ersatztruthahn).

Eigentlich ist dieser zum Verzehr bestimmt, er und der Ersatztruthahn werden aber traditionell begnadigt. Abraham Lincoln, 16. Präsident der USA, soll nach Angaben des Weißen Hauses auf Bitten seines Sohnes der erste Präsident gewesen sein, der einen Truthahn begnadigt hat. Durch George Bush senior soll die Begnadigung 1989 zur festen Tradition geworden sein.

Auch andere Bräuche an Thanksgiving haben mit dem Truthahn zu tun. So ist es üblich, das getrocknete Gabelbein des Truthahns, den sogenannten Wishbone, zu brechen. Dazu ziehen zwei Anwesende den Knochen mit dem kleinen Finger auseinander. Derjenige, der anschließend das größere Stück in den Händen hält, hat einen Wunsch frei.

In vielen Familien wird auch die Thanksgiving-Parade in New York City am Fernseher mitverfolgt. Die Parade in der US-Metropole startet traditionell an der 77. Straße. Dann verläuft der Umzug westlich des Central Parks über die 6th Avenue und endet beim Einkaufszentrum Macy’s.

Thanksgiving ist in den USA ein wichtiges Familienfest, für viele sogar wichtiger als Weihnachten. Zum Teil werden zum gemeinsamen Essen auch Freunde und gute Bekannte eingeladen – niemand soll an diesem wichtigen Feiertag alleine sein.

Viele Arbeitnehmer nehmen sich den Freitag nach Thanksgiving frei, an Schulen und Universitäten fällt der Unterricht für vier bis fünf Tage aus. Da viele zu ihren Familien fahren, kommt es rund um den Festtag meist zu Staus auf den Straßen und Engpässen an den Flughäfen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen