Erschütternder Bericht

Frauen wurden offenbar auf „Menschenfarm“ gemästet


Aktualisiert am 07.02.2025 – 06:43 UhrLesedauer: 2 Min.

Die drei befreiten Frauen berichteten anonym bei einer Pressekonferenz von ihrem Schicksal. (Quelle: Screenshot/Thai PBS World)

Auf einer Art „Menschenfarm“ in Georgien sollen Frauen systematisch ausgebeutet worden sein. Offenbar wurden sie mit Hormonen gemästet.

Drei thailändische Frauen sind in Georgien aus den Fängen eines kriminellen Netzwerkes gerettet worden, das ihre Eizellen sammelte und sie an reiche Kunden verkaufte. Das sagten die Frauen bei einer Pressekonferenz am Montag in Bangkok, wie asiatische Medien, darunter die thailändische „Bangkok Post“ und der Sender „Thai PBS World“ berichten.

Demnach seien die Frauen unter dem Vorwand in die ehemalige Sowjetrepublik gelockt worden, dort als Leihmütter für reiche Paare zu arbeiten. Tatsächlich waren die Frauen allerdings von der Bande auf einer Art „Menschenfarm“ festgehalten worden, wo ihnen regelmäßig die Eizellen entnommen wurden. Diese seien anschließend verkauft worden, sagte die Präsidentin der Pavena-Stiftung für Kinder und Frauen, Pavena Hongsakula, die bei der Befreiung der Frauen mitgewirkt hat.

Der Stiftung war es Ende Januar nach monatelangen Verhandlungen mit den Kriminellen und der Zahlung eines Lösegelds gelungen, die drei Frauen zu befreien und zurück nach Thailand zu bringen. Das sagte Hongsakula bei einer Pressekonferenz. Sie ist die ehemalige Ministerin für Sozialentwicklung in Thailand, inzwischen setzt sie sich für die Rechte von Kindern und Frauen ein.

Wie die Präsidentin der gemeinnützigen Organisation weiter berichtete, hatten die Frauen im vergangenen Jahr auf eine Anzeige bei Facebook reagiert, die die Kriminellen in dem sozialen Netzwerk schalteten. In der Anzeige war ihnen ein Einkommen von 400.000 bis 600.000 Baht (11.500 bis 17.150 Euro) versprochen worden, wenn sie in Georgien als Leihmütter arbeiteten. Die Leihmutterschaft sei in dem Land legal, hieß es.

Wie eine der drei Frauen nach ihrer Befreiung berichtete, hatten die Kriminellen die Kosten für die Beantragung ihres Reisepasses und andere Ausgaben für die Reise nach Georgien übernommen. Sie sei dann im August 2024 gemeinsam mit zwölf anderen Frauen aus Thailand nach Georgien gereist. Organisiert wurde die Reise von einer thailändischen Mittelsfrau, die offenbar für die Bande arbeitet.

Nach ihrer Ankunft wurden sie dann zu einem Grundstück gebracht, auf dem sich vier große Häuser befanden. Darin sollen sich bereits mindestens 100 Thailänderinnen befunden haben. Betrieben wurde die „Farm“ demnach von Chinesen. Paare, die eine Leihmutter suchten, habe sie nie gesehen, so eine der drei befreiten Frauen.

Stattdessen wurden ihr Hormone verabreicht, um ihre Eierstöcke zu stimulieren. Einmal im Monat wurden die Frauen betäubt und ihre Eizellen entnommen, sagte sie. Die entnommenen Eizellen wurden vermutlich verkauft und in andere Länder zur In-vitro-Fertilisation (IVF), also zur künstlichen Befruchtung, gebracht. Wer sich weigerte, Eizellen abzugeben, sollte 70.000 Baht (rund 2.000 Euro) zahlen, um seine Freiheit wiederzuerlangen.

Noch immer sollen sich zahlreiche Frauen, auch aus Thailand, auf der „Menschenfarm“ befinden. Ob ihnen die Pässe abgenommen wurden, ist nicht bekannt. Sie hätten aber kein Geld, um das von den Kriminellen geforderte Lösegeld zu zahlen. Die thailändische Polizei ermittelt in dem Fall auch mithilfe von Interpol.

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