Einige von ihnen tot

Tausende Bergleute verstecken sich in Schacht

14.11.2024 – 18:36 UhrLesedauer: 1 Min.

Luftaufnahme eines Minenschachts, in dem sich seit rund vier Wochen schätzungsweise 4.000 illegale Bergleute in einer stillgelegten Mine befinden. (Quelle: ap)

Mehrere Tausend Arbeiter verstecken sich in einer Goldmine in Südafrika – ihnen drohen Konsequenzen. Eine Ministerin äußert sich harsch.

In Südafrika weigern sich geschätzt 4.000 illegale Bergleute, aus einer verlassenen Goldmine an die Oberfläche zu kommen. Die Arbeiter befinden sich seit etwa vier Wochen unter Tage, da die Polizei die Ausgänge der Mine in Stilfontein nahe Johannesburg umstellt hat. Angehörigen wird seitdem der Zugang verwehrt, sodass sie die Minenarbeiter nicht mehr mit Essen und Trinken versorgen können.

Dass die Arbeiter nicht aus dem Schacht herauskommen, hat einen Grund: Sie werden sofort festgenommen, wie ein Polizeisprecher erklärte. In den letzten vier Wochen seien bereits 1.000 illegale Bergleute verhaftet worden. Ein Freiwilliger berichtete nach einem Abstieg in den Schacht, dass etwa 4.000 Arbeiter unter Tage seien und einige gesundheitliche Probleme hätten. Zudem habe er Leichen gesehen.

Die Regierung lehnt aus Sicherheitsgründen ab, Rettungsteams in die stillgelegten Schächte zu schicken. „Ich werde nicht das Leben von Rettungskräften riskieren, um Kriminellen zu helfen“, sagte die Ministerin Khumbudzo Ntshavheni bei einer Pressekonferenz.

Das harsche Vorgehen der Polizei wurde in dieser Woche öffentlich kritisiert. Die Südafrikanische Menschenrechtskommission (SAHRC) will nun untersuchen, ob das Handeln der Polizei rechtmäßig war. Ziel sei es, Wege für ein „sicheres und rechtmäßiges Ende“ des Vorfalls zu finden, erklärten Polizei- und Verteidigungsministerien.

Südafrika kämpft seit Jahrzehnten gegen illegalen Bergbau. Besonders undokumentierte Ausländer aus Nachbarländern wie Simbabwe, Lesotho oder Mosambik dringen auf der Suche nach Gold unerlaubt in stillgelegte Minen ein. Anwohner berichten von erhöhtem Sicherheitsrisiko und Umweltschäden durch diese illegalen Aktivitäten.

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