Oxazepam und Co.

Medikamentenmangel in Frankfurt: Täglich fehlen Hunderte Präparate


16.01.2025 – 18:30 UhrLesedauer: 2 Min.

Apothekenschild (Symbolbild): Auch die Mainmetropole bleibt nicht von Lieferengpässen wichtiger Medikamente verschont. (Quelle: IMAGO)

Medikamentenlieferengpässe sind in deutschen Apotheken keine Seltenheit. Auch in Frankfurt fehlen täglich Hunderte wichtige Medikamente.

Lieferengpässe bei Medikamenten sind in Deutschland kein neues Problem. Seit Jahren fehlen immer wieder Arzneimittel in deutschen Apotheken, insbesondere wichtige und lebensnotwendige Präparate wie Antibiotika und Insuline. Auch in Frankfurt und in den restlichen hessischen Regionen bleiben die Apotheken und Patienten von diesem Problem nicht verschont, wie Alexander Schopbach, Sprecher des Hessischen Apothekenverbands (HAV), t-online erklärt.

„Das Schlimme ist, dass die Engpässe seit Jahren bekannt sind und Patienten sich mittlerweile sogar dran gewöhnt haben“, sagt Schopbach. Die Apotheken würden alles daran setzen, die Folgen so gut wie möglich abzufedern, doch in manchen Bereichen könne die Versorgung dennoch nicht mehr aufrechterhalten werden. Im Schnitt würden in den Apotheken rund 500 bis 700 Medikamente täglich fehlen. Für viele Patienten bedeute das, auf ein abweichendes Präparat ausweichen zu müssen.

Auch das Beruhigungsmittel Oxazepam sei von Lieferengpässen betroffen. Verwendet wird das sogenannte Benzodiazepin etwa bei der Behandlung von Angst- und Spannungszuständen oder Schlafstörungen. Seit Ende vergangenen Jahres besteht dieser Engpass in Deutschland – auch in der Mainmetropole müssen Patienten auf das Präparat verzichten. Die Hersteller Aliud, CT und Ratiopharm meldeten im November 2024 Lieferschwierigkeiten. Als Ursache gaben sie eine erhöhte Nachfrage an. Kurz vor Weihnachten wurde die Frist für die Verfügbarkeit des Medikaments auf Februar verlängert.

Laut Schopbach wird das Medikament auch missbräuchlich verwendet, was die Lieferschwierigkeiten verstärkt. Dies treffe jedoch auch auf andere Medikamente zu, wie etwa die Diabetes-Medikamente „Ozempic“ oder „Wegovy“, die als „Abnehmspritzen“ Schlagzeilen machten. Weltweit kam es wegen der starken Nachfrage nach dem Medikament zu Lieferengpässen.

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