Metereologen warnten

Superzellen über Bayern: Das macht sie so gefährlich


Aktualisiert am 04.06.2025 – 21:35 UhrLesedauer: 2 Min.

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Regenzelle in Mainhardt (Symbolfoto): Im Norden von München ziehen am Mittwochabend wohl Superzellen durch. (Quelle: Alexander Wolf/imago)

Superzellen-Alarm am Mittwochabend: Während Deutschland in der Allianz-Arena antritt, drohte im Norden der Stadt ein gefährliches Wetterphänomen. Was es damit auf sich hat.

Das Wetterportal „Kachelmannwetter.com“, das von dem früheren TV-Meteorologen Jörg Kachelmann gegründet wurde, hatte etwa am Nachmittag auf der Plattform X eindringlich gewarnt: „Ca. 18/19 Uhr könnte sich eine Superzelle im Großraum München mit Großhagel bilden. Später ist noch ein Gewittercluster mit Starkregen/Sturm möglich.“

Die Meteorologen beobachten die Entwicklung mit Sorge: „Immer mehr Modelle lassen es zum Abend im Raum München zünden, mit ein oder mehreren gefährlichen Superzellen.“ Doch dazu kam es nicht: Zwar wurde der Anpfiff der Partie in der Münchner Arena um rund zehn Minuten verschoben, größere Schäden blieben durch das Unwetter jedoch aus.

Superzellen gelten als die mächtigsten und gefährlichsten Gewittergebilde. Sie können an ihrer Basis einen Durchmesser von 20 bis 50 Kilometern erreichen und mehrere Stunden wüten. Charakteristisch ist ein starker, rotierender Aufwindstrom im Wolkeninneren – die sogenannte Mesozyklone, die als Motor des Unwetters fungiert.

Benannt sind sie sie nach einem Unwetter im Südosten Englands, das 1959 Hagelkörner von rund 2,5 Zentimetern Umfang fast vier Stunden lang über eine rund 200 Kilometer Spur hinweg abwarf. Im Einzugsgebiet der Superzellen können sich auch Tornados bilden, heißt es vom DWD. Meist wüten sie für mehrere Stunden – jedoch fällt es der Meteorologie schwer, sie exakt vorauszusagen.

Hier erklärte t-online-Meteorologin Michaela Koschak die Gefahr von Superzellen in der vergangenen Woche, die in einer anderen Region des Landes drohten:

Video | Was sind Superzellen?

Quelle: t-online

Als voraussichtliche Zugbahn, also die Richtung des Gewitters, nahm der DWD am Nachmittag die Richtung von Schwaben bis hin zum Bayerischen Wald an: Ingolstadt und Augsburg könnte es also ebenso treffen wie auch den Norden von München.

Die Unwetterwarnung gilt ab Mittwochnachmittag zunächst bis Mitternacht für sämtliche Regierungsbezirke im Freistaat, mit Ausnahme von Unterfranken. Laut DWD ist mit einem Durchzug teils „schwerer und schadensträchtiger Gewitter“ von West nach Ost zu rechnen.

Wie bei vielen sommerlichen Gewitterlagen sind genaue Vorhersagen schwierig. Die erwarteten Wetterphänomene treten oft sehr lokal auf – mit voller Intensität aber nur an wenigen Orten. Der DWD empfiehlt daher, die aktuelle Wetterlage genau zu verfolgen und Warn-Apps oder den offiziellen DWD-Service regelmäßig zu prüfen.

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