„Talking Tills“
Supermarkt führt extra-langsame Kassen ein
07.12.2025 – 14:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Immer mehr Supermärkte setzen auf Selbstbedienungskassen, an denen Kunden sich selbst versorgen müssen. Ein Unternehmen setzt jetzt ein Zeichen und führt Kassen zum Verweilen ein.
Für all jene, die es eilig haben und keine Zeit für Gespräche haben, ist die Selbstbedienungskasse ein Segen. Auch bei den Supermärkten, die Personal sparen können, kommt die Innovation gut an. Doch für viele Menschen, die allein leben und sonst wenig Kontakt mit Mitmenschen haben, ist der Gang zum Supermarkt eine der wenigen Möglichkeiten für eine soziale Interaktion – auch wenn es nur um die Frage nach Bar- oder Kartenzahlung geht.
Deshalb hat die britische Supermarktkette Morrisons am zweiten Adventswochenende eine extra-langsame Kasse eingeführt, die sogenannte „Talking Till“ (zu Deutsch: sprechende Kasse). Vom 4. bis 7. Dezember können sich Kunden in allen Filialen der Kette an einer dieser Kassen anstellen, wenn sie offen dafür sind, mit dem Personal ein kurzes Gespräch zu führen, während die Ware über das Band gezogen wird.
„Wir wissen, dass für viele Menschen – besonders zu dieser Jahreszeit – ein einfaches Gespräch einen echten Unterschied machen kann“ sagt David Scott, Unternehmensleiter von Morrisons, laut Mitteilung zur Kampagne. Man wolle mit den „Talking Tills“ vielen „Kundinnen und Kunden die Möglichkeit geben, einen Gang zurückzuschalten und sich zu unterhalten, wenn sie möchten“.
Die Kampagne ist Teil einer landesweiten Anti-Einsamkeitsbewegung „One Million Minutes“ (eine Million Minuten), die sich seit zehn Jahren dafür einsetzt, die besonders bei Senioren verbreitete Einsamkeit zu bekämpfen. Freiwillige können sich bei den verschiedenen mitmachenden Organisationen melden und ihre Zeit spenden. Häufig verbringen die Ehrenamtlichen dann Zeit mit älteren Menschen rund um die Weihnachtszeit – entweder per Telefon, per Video oder in Person. Oder, wie in diesem Fall: an der Ladenkasse.












