
Eilverfahren
Erstes Suchthilfezentrum mitten in der Stadt soll hier entstehen
19.12.2025 – 11:05 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Crack-Krise in Köln zwingt die Stadt zum Handeln: Noch 2026 soll in der Innenstadt ein Drogenkonsumraum entstehen – im Eilverfahren als Fertigbau.
Der Rat der Stadt Köln soll am 5. Februar grünes Licht für das erste Kölner Suchthilfezentrum (SHZ) geben. Als Standort hat die Verwaltung eine Fläche am Perlengraben/Wilhelm-Hoßdorf-Straße ausgewählt. Das Zentrum mit Drogenkonsumraum soll perspektivisch rund um die Uhr geöffnet sein und noch im kommenden Jahr in Betrieb gehen.
Die Verwaltung hatte auf der Suche nach einem Standort für das SHZ im Umkreis von einem Kilometer um den Neumarkt nach geeigneten Flächen, wobei Abstände zu Kinder- und Jugendeinrichtungen eingehalten und Belastungen für Anwohnende minimiert werden sollen.
Derzeit prüft die Stadt eine Fertigbauweise in Modul- oder Containerbauweise, um das SHZ schnell einrichten zu können. Hintergrund der Eile: Die offene Drogenszene in Köln hat sich in den vergangenen Monaten zugespitzt, vor allem wegen stark zunehmenden Crack-Konsums. Das Suchthilfezentrum soll zentraler Bestandteil des weiterentwickelten Kölner Suchthilfekonzepts, das die Verwaltung dem Hauptausschuss des Rates am 11. August 2025 vorgelegt hatte, sein.
Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) betonte: „Mit diesem Suchthilfezentrum können wir suchtkranken Menschen noch besser helfen. Gleichzeitig verfolgen wir damit das Ziel, den öffentlichen Raum rund um den Neumarkt endlich zu entlasten. Die aktuelle Situation ist für niemanden hinnehmbar – weder für die Suchtkranken noch für die Anwohnenden und Passant*innen.“
Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen, ergänzte: „Der wachsende Crack-Konsum hat zu spürbar mehr Verelendung geführt.“ Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Suchthilfezentrum Drogensüchtigen eine Unterstützung bieten und ihre Lebenssituation verbessern könne.