Gewinner und Verlierer im großen Ranking

Überraschung: Das ist Deutschlands beste Fahrrad-Stadt


Aktualisiert am 12.03.2025 – 13:42 UhrLesedauer: 2 Min.

Radeln am Main: Frankfurt bietet Pendlern gute Bedingungen – sie könnten aber noch besser sein.

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Immer wieder Münster: Die NRW-Großstadt gilt als Paradies für Radfahrer. Das ist nicht falsch – aber auch nicht ganz richtig. Denn woanders fahren Radler viel besser. Und auch viel sicherer.

Immer mehr Pendler satteln um – sie meiden den Stau, sparen Geld und tun etwas für die Umwelt. Aber wo gelingt das am besten? Und welche Städte haben Nachholbedarf? Der Fahrrad-Monitor des Bundesverkehrsministeriums hat die Infrastruktur für Radpendler in 20 Großstädten verglichen – mit teils überraschenden Ergebnissen.

Stuttgart überzeugt auf ganzer Linie

Stuttgart ist die beste Stadt für Fahrradpendler in Deutschland. Fast 300 Bahnhöfe, über 18.000 Fahrradstellplätze und eine vergleichsweise geringe Zahl an Unfällen machen das Radfahren hier besonders attraktiv. Ein weiterer Vorteil: Während Autofahrer in Stuttgart jährlich 79 Stunden im Stau gefangen sind, kommen Radler oft schneller ans Ziel.

Auch Hannover und Köln schneiden gut ab. Hannover punktet unter anderem mit über 10.000 Stellplätzen, Köln mit 1.800 Kilometern Radwegen – einer der höchsten Werte im Vergleich.

So kam das Ranking zustande

Der Fahrrad-Monitor untersuchte die 20 größten Städte anhand verschiedener Faktoren (u. a. barrierefreie Bahnhöfe, Fahrradparkplätze, Länge des Radwegenetzes). Die Ergebnisse zeigen, welche Städte Radfahrern die besten Bedingungen bieten.

Wo ist noch Luft nach oben?

Nicht alle Städte sind so fahrradfreundlich. Duisburg bietet nur 150 Kilometer Radwege, Bonn hat keinen einzigen barrierefreien Bahnhof – dafür aber verhältnismäßig viele Unfälle.

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München bietet die meisten Fahrradparkplätze

Wer sein Rad sicher abstellen will, findet in München mit 40.000 Stellplätzen die besten Bedingungen. Bremen (15.000), Frankfurt (12.500) und Stuttgart (8.900) folgen mit großem Abstand. Duisburg und Wuppertal hingegen haben weniger als 2.000 Stellplätze – viel zu wenig für eine fahrradfreundliche Stadt.

Auch beim Wegenetz liegt München mit 1.200 Kilometern Radwegen weit vorn. Spitzenreiter ist aber Berlin (2.376 km) vor Köln (1.800 km).

Dass große Städte mehr Radwege haben, erscheint natürlich erstmal logisch. Aber so muss es nicht zwangsläufig sein: Hamburg etwa ist mit 755 km2 zweieinhalbmal so groß wie München (310 km2) – hat aber nur ein Viertel seines Radwegenetzes. Neben der Hansestadt (280 km) zählen auch Duisburg (150 km) und Bielefeld (310 km) zu den Schlusslichtern.

Freie Fahrt für Räder – aber nicht überall

In manchen Städten dürfen Fahrräder in Bus und Bahn kostenlos mitfahren: Stuttgart, Hannover und Frankfurt machen es vor. In Nürnberg kostet das Mitnehmen 2,50 Euro, in NRW-Städten wie Dortmund und Essen sogar 4,20 Euro.

Wo Radfahrer am besten geschützt sind

Hauptstadt vorn: Berlin hat die meisten Radunfälle – aber auch die meisten Pendler. (Quelle: IMAGO/Jürgen Ritter)

Entscheidend für Radpendler ist die Sicherheit im Straßenverkehr. Zwar haben die Städte mit den meisten Einwohnern auch die höchsten Unfallzahlen:

  • Berlin: 4.810 gemeldete Unfälle (2023)
  • Hamburg: 4.037 Unfälle
  • München: 4.035 Unfälle

Gemessen an der Zahl der Radpendler ist die Unfallrate aber relativ gering. Am sichersten ist es in Bochum mit nur 36 gemeldeten Unfällen, gefolgt von Wuppertal (71 Unfälle) und Köln (307).

Übrigens: Radfahren ist nicht nur gesund und macht glücklich – es ist auch ein wahrer Klimaretter. Und die Zahlen sind beeindruckend. Hier erfahren Sie, wie sehr das Fahrrad zum Retter für Klimaziele und Lebensqualität werden kann.

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