Die Überflieger des VfB Stuttgart bleiben auf Champions-League-Kurs. Doch vorerst richten sich ihre gespannten Blicke auf den Bundestrainer.

Für Julian Nagelsmann wird Maximilian Mittelstädt im Fall der Fälle schon mal erreichbar sein. „Mein Handy ist sowieso immer an“, scherzte der Linksverteidiger des VfB Stuttgart mit Blick auf einen möglichen Anruf des Bundestrainers. Mehr denn je darf Mittelstädt in der kommenden Woche auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft hoffen – wie so einige der Stuttgarter Überflieger.

„Ich glaube, wir haben alle unsere Bewerbung abgegeben“, sagte der 26-Jährige nach dem 2:0 (1:0) gegen Union Berlin am Freitagabend. Am kommenden Donnerstag will Nagelsmann seinen Kader für die Länderspiele gegen Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) bekannt geben. Und vom VfB, der sich in der Liga weiter voll auf Champions-League-Kurs befindet, drängen sich dem Bundestrainer gleich mehrere Kandidaten auf.

Als sicher gilt die Berufung von Stürmer Deniz Undav, der aktuell der erfolgreichste deutsche Bundesliga-Torschütze ist (14 Treffer, fünf Vorlagen). Dahinter haben sich in den vergangenen Monaten allen voran Kapitän Waldemar Anton, der gegen Union wie Undav zunächst auf der Bank saß, und Chris Führich, der bereits im Oktober sein DFB-Debüt gefeiert hatte und am Freitag traumhaft schön zum 2:0 traf, in Stellung gebracht. Und eben Mittelstädt.

Gegen Union hatte er einmal mehr eine starke Leistung gezeigt, gerade das Zusammenspiel mit Führich auf der linken Seite funktionierte erneut gut. „Ich glaube, dass Chris und ich sehr gut harmonieren“, sagte Mittelstädt nach dem Spiel bei DAZN. Und doch blieb das Flügelduo mit Blick auf eine gemeinsame DFB-Nominierung bescheiden. „Da sind auch noch andere Topspieler“, so Führich.

Nicht aus der Ruhe bringen lassen

Dabei haben sie sich beim VfB mit ihrem begeisternden Offensivfußball längst ins Rampenlicht gespielt. „Dass sie zusammen funktionieren, das zeigen sie in dieser Saison fast jedes Wochenende“, lobte VfB-Trainer Sebastian Hoeneß seine beiden Schützlinge und ergänzte: „Das sind möglicherweise gute Impulse, die auch eine Nationalmannschaft brauchen kann.“

Mittelstädt selbst will sich von den Spekulationen jedenfalls nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Wir wollen in erster Linie hier beim VfB unsere Leistung bringen“, sagte er, „nur so können wir uns empfehlen.“ Am Freitag funktionierte das einmal mehr exzellent.

Gegen durchaus kämpferisch auftretende Unioner verlor der VfB auch aufgrund seiner bemerkenswerten Ballsicherheit nie die Kontrolle über das Spiel und festigte dank der Tore von Topstürmer Serhou Guirassy (19.) und Führich (65.) seinen dritten Tabellenplatz.

Ein Anruf von Nagelsmann käme bei dem ein oder anderen da kaum noch überraschend.

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