Straftaten und Gewalt gegen Politiker erschüttern Deutschland. Ein beunruhigender Trend zeichnet sich auch in Bayern in der Statistik ab.

Straftaten gegen Politiker schockieren gerade das ganze Land. In Dresden ist ein SPD-Mann angegriffen worden, wenig später auch eine Wahlkämpferin der Grünen, die für die Partei in den Stadtrat einziehen wollte. In Berlin hat es die SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey erwischt. Doch wie ist die Lage in Bayern? t-online hat beim Landeskriminalamt (LKA) nachgefragt.

Auch wenn in Bayern – zumindest während der letzten Tage – keine ähnlich gravierenden Fälle wie aus dem Rest der Republik bekannt sind, werden auch im Freistaat Straftaten gegen Politiker verübt. Während im Jahr 2019 insgesamt 272 Straftaten gegen Amts-, Mandatsträger und Parteimitglieder vom LKA erfasst wurden, waren es 2023 bereits 1.354 Straftaten. In 74 Fällen handelte es sich um Gewalttaten. Macht bei den Gesamtstraftaten ein Plus von fast 400 Prozent – allerdings liegen t-online aktuell die Zahlen für die Jahre vor 2019 noch nicht vor.

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Vorläufiger Höhepunkt während der Corona-Pandemie

Den traurigen Höhepunkt erreichte die Entwicklung aber im Jahr 2021 – während der Corona-Pandemie. Damals registrierte das LKA 1.741 Straftaten, darunter 84 Gewaltdelikte. 2022 nahm die Gesamtzahl der Delikte zwischenzeitlich deutlich ab (1.141) – um im Jahr 2023 wieder um fast 18,7 Prozent anzusteigen.

Für 2024 liegen dem LKA bislang nur Zahlen für das erste Quartal vor. In diesem wurden in Bayern 121 Fälle registriert – darunter 9 Gewaltdelikte. Eine Sprecherin des LKA weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich diese Daten allerdings noch ändern könnten. Verlässliche Daten würden erst im Januar 2025 vorliegen.

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