ZDF-Satiriker Jan Böhmermann hat eine mögliche Steueroase im Sachsenwald bei Hamburg aufgedeckt. Für Familie Bismarck könnte das ein juristisches Nachspiel haben.

Mehr als 20 Firmen sollen im nahe Hamburg gelegenen Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg) ihren Sitz haben – allesamt in einer abgelegenen Hütte, deren Grund sich in den Händen der Familie Bismarck befindet. Auf den Klingelschildern soll sich unter anderem der Name von Gregor von Bismarck befinden, einem Urenkel des ersten deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck.

Der Verdacht: Die ansässigen Firmen sitzen nur im Sachsenwald, um dort von der günstigen Gewebesteuer zu profitieren. Ihre eigentliche Geschäftstätigkeit soll den Recherchen zufolge in Hamburg ausgeführt werden. Aufgedeckt haben die mögliche Steuerhinterziehung das „ZDF Magazin Royale“ und die Plattform „FragDenStaat“.

Die Linken-Politiker David Stoop, haushaltspolitischer Sprecher der Hamburger Linksfraktion, und Lorenz Gösta Beutin, stellvertretender Bundesvorsitzender der Linkspartei aus Schleswig-Holstein, haben nun Anzeige wegen Steuerhinterziehung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung gegen alle Firmen und Einzelpersonen, die in der Recherche genannt werden, erstattet.

„Die journalistischen Recherchen legen den Verdacht nahe, dass die genannten Firmen unter Mithilfe der Familie Bismarck einen Firmensitz im Sachsenwald vortäuschen, um die Hamburger Gewerbesteuer zu umgehen“, sagte Stoop. Dass Gemeinden die Gewerbesteuer festlegten, sei ein „offenes Tor für Steuerhinterzieher“.

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