Laut Berechnung
Höherer Mindestlohn soll durch Steuern und Abgaben schmelzen
12.03.2025 – 19:38 UhrLesedauer: 1 Min.
Union und SPD wollen in einer künftigen Bundesregierung den Mindestlohn anheben. Doch laut einer Berechnung könnte davon weniger übrig bleiben als erhofft.
Die geplante Mindestlohnerhöhung von Union und SPD könnte am Ende weniger Geld bei Arbeitnehmern einbringen als erhofft. Das legt eine Rechnung des Deutschen Steuerzahlerinstituts (DSi) nahe, dass für die „Bild“-Zeitung errechnet wurde. Demnach würde bei einer Beispielrechnung für einen 40-jährigen kinderlosen Mann mit einem Einkommen von 2.205 Euro brutto durch die Erhöhung eigentlich 2.580 und damit 375 Euro mehr verdienen.
Durch Abgaben und Steuern würden allerdings davon lediglich 218 Euro netto übrig bleiben. Noch stärker würde sich die Erhöhung bei den Arbeitgebern bemerkbar machen: Laut der Beispielrechnung müssten die Arbeitgeber 457 Euro im Monat mehr zahlen, während nur knapp die Hälfte der Mehrkosten tatsächlich bei dem Beschäftigten ankommt.
Der Präsident des Bundes deutscher Steuerzahler, Reiner Holznagel, kritisierte daher die Pläne von Schwarz-Rot: „In den unteren Lohnbereichen steigen die Steuersätze mit jeder Lohnerhöhung besonders stark. Umso wichtiger wäre eine Einkommensteuerreform zugunsten der kleineren und mittleren Einkommen.“ Das DSi ist an den Steuerzahlerbund angeschlossen.
Nach den Sondierungen von Union und SPD hatten sich die drei Parteien darauf geeinigt, den Mindestlohn anzuheben: Konkret wollen CDU/CSU und die Sozialdemokraten den Lohn ab 2026 von 12,83 Euro pro Stunde auf 15 Euro anheben.