Für einen Sportcoup

Zeitung: Lidl verpflichtet Steffi Graf und Andre Agassi


03.03.2025 – 10:08 UhrLesedauer: 2 Min.

Steffi Graf und Andre Agassi: Sie beendete ihre Karriere 1999, er seine 2006. (Quelle: TEAM B)

Ein weltberühmtes Sportlerpaar soll dem Discounter Lidl zu neuen Umsatzhöhen verhelfen. Ihre Wahl wird intern wohl heiß diskutiert.

Erst vor zwei Wochen traten die Tennis-Ikonen Steffi Graf und ihr Ehemann Andre Agassi in Las Vegas in den USA bei einem Charity-Pickleball-Turnier an und holten den Sieg. Nun sieht es so aus, als ob das berühmte deutsch-amerikanische Paar bald auch in Deutschland wieder zu sehen sein wird. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ meldet, hat der Discounter Lidl die beiden als Testimonial für seine Sportartikel-Eigenmarke Crivit verpflichtet.

Lidl habe eine Anfrage hierzu nicht kommentieren wollen, so das Branchenblatt. Eine Graf-Vertreterin habe „zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Auskunft“ geben wollen. Die „Lebensmittel Zeitung“ schreibt: „Dem Vernehmen nach hat Lidl für die Crivit-Kampagne Gesichter gesucht, die international bekannt sind und zum Markenimage von Lidl passen. Und deren Sportart nicht zu schnelllebig ist.“

Neben Arnold Schwarzenegger, der für die Lidl DIY-Marke Parkside wirbt, sollen nun die 55-jährige Graf und der ein Jahr jüngere Agassi die Kundengewinnung unterstützen. Der Crivit-Aufschlag soll in mehr als 30 Ländern erfolgen. Allerdings werde intern darüber debattiert, ob man mit Graf und Agassi nicht ausschließlich Verbraucher aus der älteren Generation anspreche, statt die junge Kundschaft zu erreichen.

Außerdem dürfte es ein großer Kostenfaktor sein, das Paar, das in seiner Karriere insgesamt 30 Grand-Slam-Titel gewonnen hat (Graf 22 im Einzel, Agassi acht) zu verpflichten. Einen Hinweis darauf, um welche Summen es gehen könnte, gebe hier die Parkside-Werbung. Allein in Deutschland hat Lidl 2024 laut dem Marktforschungsunternehmen Nielsen 20,9 Millionen Euro brutto für dieses Sortiment ausgegeben – und das ohne die Schwarzenegger-Gage und ohne Kosten für Werbung im eigenen Handzettel.

Warum Lidl so viel Geld in Crivit stecken will, erklärt die „Lebensmittel Zeitung“ auch: Im sogenannten Non-Food-Geschäft, also dem Geschäft mit Artikeln, die nicht in die Lebensmittelsparte gehören, mache Lidl mittlerweile international einen Umsatz von 1,2 und 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Das seien 15 Prozent des Gesamtumsatzes. Als Vorbild gelte aber der Sportartikeldiscounter Decathlon, der mit seinen erschwinglichen Sportartikeln 15 Milliarden Euro im Jahr generiert.

Aktie.
Die mobile Version verlassen